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Regisseur von „Searching for Sugar Man“ ist tot

Malik Bendjelloul ist im Alter von 36 Jahren gestorben. Der Dokumentarfilmer hatte mit seinem Film „Searching for Sugar Man“ 2013 überraschend einen Oscar gewonnen.

2013 gewann Malik Bendjelloul einen Oscar für "Searching for Sugar Man" (Bild: Getty Images)
2013 gewann Malik Bendjelloul einen Oscar für "Searching for Sugar Man" (Bild: Getty Images)


Die genauen Umstände seines Todes sind noch unklar, das teilte die Polizei von Stockholm mit. Man gehe derzeit nicht von einem Verbrechen aus. Bendjelloul wurde am Dienstag, den 13. Mai, leblos in seiner Wohnung in der schwedischen Hauptstadt aufgefunden.

Internationale Bekanntheit erlangte der Filmemacher im vergangenen Jahr als seine Musikdokumentation „Searching for Sugar Man“ bei den Academy Awards als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet wurde – als erster schwedischer Film seit fast zwei Jahrzehnten. Zuletzt wurde Ingmar Bergman diese Ehre 1984 für seinen Film „Fanny und Alexander“ zuteil.

„Searching for Sugar Man“ erzählt die Geschichte des US-Folksängers Sixto Rodriguez, der während der Apartheid in Südafrika zum Superstar wurde – von seinem Ruhm fern der amerikanischen Heimat aber gar nichts wusste. Bendjelloul wurde während einer Reise nach Kapstadt auf den Singer-Songwriter aufmerksam und beschloss, seiner Geschichte in einer Dokumentation auf den Grund zu gehen.

Der 86-minütige Film folgt Fans von Rodriguez bei ihrer Suche nach ihrem Idol, das sie jahrelang für tot hielten. Schließlich spürten sie ihn in Detroit auf. Nach Bendjellouls Oscar-Gewinn erlangte Rodriguez internationales Renommee. Er gibt inzwischen in den USA Konzerte mit jenen Songs, die er vor 40 Jahren schrieb.

Bendjelloul kam 1977 als Sohn einer schwedischen Übersetzerin und eines algerischen Schauspielers zur Welt. In der schwedischen Kino-Welt hat sein überraschender Tod großes Entsetzen ausgelöst. „Malik Bendjelloul war einer unserer aufregendsten Filmemacher, sein Oscar-Gewinn im vergangenen Jahr ist ein klarer Beweis dafür“, sagte Jan Goransson, Sprecher des Schwedischen Filminstituts, der Nachrichtenagentur AP.

Offenbar arbeitete Bendjelloul kurz vor seinem Tod an einem neuen Film. Details wollte Goransson nicht preisgeben. Bendjelloul selbst sagte einst in einem Interview, dass er sich nach seinem Oscar-Gewinn auf eine Safari begeben habe und nun einen Film über einen Mann drehe, der mit Elefanten kommunizieren kann.