“Pretty Woman”-Produzent gesteht Doppelleben als Geheimagent

Tagsüber Hollywood-Produzent, nachts Spion: Was wie die Handlung eines Agenten-Thrillers klingt, ist fester Bestandteil von Arnon Milchans Vergangenheit. Der Film-Tycoon, der an die 120 Filme wie „Pretty Woman“, „Fight Club“, „L.A. Confidential“ und „Natural Born Killers“ produzierte, arbeitete in den 60er- und 70er-Jahren als Agent für den Geheimdienst seines Heimatlandes Israel.


Den Verdacht, dass Arnon Milchan einst ein Doppelleben führte, hatten Hollywood-Insider schon länger geäußert – zum Beispiel Joseph Gelman und Meir Doron 2011 in ihrem Buch „Confidential, The Life of Secret Agent Turned Hollywood Tycoon Arnon Milchan“. Nun bestätigte der Produzent das Gerücht in einem Fernsehinterview: Ja, er sei in den 70er- und 80er-Jahren als Waffenhändler und Nachrichtendienstler tätig gewesen und habe zudem Israels Nuklearprogramm mit vorangetrieben, sagte der 68-Jährige in der investigativen Sendung „Uvda“, die vom israelischen Sender „Channel 2“ ausgestrahlt wird.

Der Hollywood-Produzent Arno Milchan arbeitete in den 70er- und 80er-Jahren als Spion für sein Heimatland Israel. (Bild: Getty Images)
Der Hollywood-Produzent Arno Milchan arbeitete in den 70er- und 80er-Jahren als Spion für sein Heimatland Israel. (Bild: Getty Images)

Pikantes Detail: Offenbar wurde Milchan einst vom heutigen Staatspräsidenten Schimon Peres angeworben. „Ich habe es für mein Land getan und ich bin stolz darauf“, zitieren amerikanische Medien aus dem Interview mit Milchan. Zudem behauptete der Produzent in dem Interview, dass auch weitere Hollywood-Größen seine Geheimdienstarbeit unterstützt hätten – darunter der 2008 verstorbene Regisseur Sidney Pollack („Jenseits von Afrika“) und ein namentlich nicht genannter Oscar-Preisträger. Eine Bestätigung dieser Aussagen gibt es bisher nicht.

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Milchan arbeitete im Laufe seiner Karriere eng mit namhaften Regisseuren wie Roman Polanski, Sergio Leone, Oliver Stone und Martin Scorsese zusammen. Ein besonders gutes Verhältnis soll er zu Robert De Niro haben. „Ich habe davon gehört, war mir aber nicht sicher“, sagte Letzterer dem Sender „Channel 2“ im Hinblick auf Milchans Vergangenheit. „Ich habe ihn einmal gefragt, und er sagte, er sei ein Israeli und würde diese Dinge selbstverständlich für sein Land tun.“