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Oscar-Wähler haben für „12 Years A Slave” gestimmt, ohne den Film gesehen zu haben

Der Oscar als „Bester Film“ für Steve McQueens Sklavendrama „12 Years A Slave“ war keine Überraschung. Umso verblüffender aber ist, was sich nach der berühmtesten Preisverleihung der Filmbranche herausstellte. Nicht alle Mitglieder der „Academy of Motion Picture Arts and Sciences”, die für den Film abgestimmt haben, haben ihn auch gesehen.

Einige Academy-Mitglieder, die für „12 Years A Slave” gestimmt haben, haben den Film nicht gesehen. (Bild: ddp images)
Einige Academy-Mitglieder, die für „12 Years A Slave” gestimmt haben, haben den Film nicht gesehen. (Bild: ddp images)

Wie die Los Angeles Times berichtet, haben einige der stimmberechtigten Academy-Mitglieder den späteren Siegerfilm gar nicht angeschaut. Zwei Mitglieder gaben gegenüber der Zeitung offen zu, dass sie Probleme mit der Gewaltdarstellung hätten oder nicht noch mehr „schlimme Gedanken im Kopf“ haben wollten. Wegen der gesellschaftlichen Relevanz des Sklavendramas hätten sie sich dennoch dazu verpflichtet gefühlt, für „12 Years A Slave“ zu stimmen.

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Die Geständnisse werfen ein negatives Licht auf die Academy und die prestigeträchtige Verleihung. Ob und wie viele der mehr als 6.000 Stimmberechtigten ebenfalls ihre Stimme vergeben haben, ohne die betreffenden Filme überhaupt gesehen zu haben, ist unklar. Ebenso wie die Frage, ob und wie sich dies auf das Endergebnis ausgewirkt hätte.

„12 Years A Slave“ jedenfalls bekam bereits vor der Oscar-Verleihung herausragende Kritiken und hat den Award sicherlich nicht zu Unrecht verdient.