Werbung

Kino 2013: Das waren die Skandal-Momente

Affleck bekommt die Fledermausmaske, Von Trier dreht einen Porno und das lesbische Liebesdrama „Blau ist eine warme Farbe“ überrascht in Cannes als Sieger. Klingt doch eigentlich nach einem guten cineastischen Jahr. Diese Kinoereignisse sorgten jedoch 2013 für Kontroversen.

Allein die Poster zu Lars von Triers „Nymphomaniac“ sorgten für Furore. (Bild: Artificial Eye)
Allein die Poster zu Lars von Triers „Nymphomaniac“ sorgten für Furore. (Bild: Artificial Eye)

Batfleck

Die Nachricht, dass Ben Affleck das Batman-Erbe antreten soll und für das „Man Of Steel“-Sequel mit dem Arbeitstitel „Batman vs. Superman“ in das Fledermauskostüm schlüpfen wird, löste einen Sturm der Entrüstung unter den Fans aus. Oscar-Preisträger Affleck machte gute Mine zum Besetzungszwist und versuchte, auch angesichts einer Petition gegen seinen Einsatz als Superheld, cool zu bleiben.

„Nymphomaniac“-Poster

Leinwandstars nackt und auf dem Höhepunkt der Erregung, so bewirbt der dänische Regisseur Lars von Trier seinen Hochglanzporno mit dem eindeutigen Titel „Nymphomaniac“. Das fünfstündige Filmtraktat über Sexsucht, mit u.a. Charlotte Gainsbourg und Shia LaBeouf in den Hauptrollen, wird heiß gehandelt. Provokateur Von Trier füttert die Kontroverse regelmäßig mit expliziten Filmchen auf YouTube, das ursprüngliche Versprechen, berühmte Schauspieler in Hardcore-Sexszenen zu zeigen, wird er aber nach ersten Informationen nicht einhalten.

Das Finale von „Man Of Steel“

Achtung, Spoiler! Die Fans haben Regisseur Zack Snyder viel verziehen, nur den Ausgang der neuesten Superman-Episode wollten sie ihm nicht durchgehen lassen: Superman tötet seinen Erzfeind General Zod. Mord, das passt nach Meinung der Fangemeinde so gar nicht zum Saubermann Clark Kent. Drehbuchautor David S. Goyer erklärte seine Motive beim BAFTA: “…bring die Figur in eine ausweglose Situation und wage eine unmögliche Entscheidung.“

Jim Carrey lästert über „Kick-Ass 2“

Die Besetzung von Jim Carrey als übereifriger Anführer eine Bürgerwehr in der gewalttätigen Fortsetzung von „Kick-Ass“ schien für die Produzenten ein Coup zu sein, nur hatten sie wohl kaum mit Carreys kritischen Tweets über den Comic-Streifen gerechnet. Der Komiker distanzierte sich von dem Film und weigerte sich auch beharrlich, ihn zu promoten. Stattdessen stimmte er in den pazifistischen Kanon zur Kontrolle des zivilen Waffenbesitzes in den USA ein.

„Ender’s Game“ vom Buchautor sabotiert

Ein superteurer Science-Fiction-Streifen, basierend auf einen Erfolgsroman, und Harrison Ford: zwei Zutaten, von denen sich die Macher von „Ender’s Game“ einen Kinohit erhofften. Der Autor der Drehbuchvorlage, Orson Scott Card, sorgte jedoch für Schlagzeilen mit politisch fragwürdigen Positionen. Er verglich Präsident Obama mit Hitler und äußerte sich negativ gegenüber der gleichgeschlechtlichen Ehe in den USA. Den Imageschaden für den Film konnten die Produzenten nicht abwenden.

Cannes-Sieger: „Blau ist eine warme Farbe“ wird entzaubert

Nach dem Sieg in Cannes standen die Schauspielerinnen Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux im Rampenlicht. Ihre involvierende Darstellung der Liebe eines lesbischen Paars trug entscheidend zum Erfolg des Films bei. Doch gerade die herausstechende zehnminütige Liebesszene zwischen den beiden wurde von den Schauspieltalenten in einem Interview mit „The Daily Beast“ gnadenlos entzaubert. Die strapaziösen Dreharbeiten hätten zehn Tage gedauert und die Arbeit mit Regisseur Abdellatif Kechiche hätte die Darstellerinnen an ihre Grenzen gebracht. Beide gaben an, nicht noch einmal mit Kechiche arbeiten zu wollen.