Hype um „Der Hobbit”: Neuseeland wird zu Mittelerde

Mit Kapitän Gandalf anreisen, im Flughafen von Gollum begrüßt werden und mit Gnomen und Orks durch die Stadt spazieren — in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington ist all das möglich. Im Land der Maoris wird der Hype um „Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" gelebt: mit fantastischen Kostümen, angepinselten Flugzeugen und einem neuen Namen für die Hobbit-Metropole.

Boeing 777-300 der "Air New Zealand": Alles auf Hobbit (Bild: Reuters)
Boeing 777-300 der "Air New Zealand": Alles auf Hobbit (Bild: Reuters)

Special - News, Trailer und Bilder zu "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise"

Rund 60.000 Deutsche fliegen pro Jahr nach Neuseeland — und in Zukunft ist Bilbo Beutlin mit an Bord. Die neuseeländische Fluggesellschaft „Air New Zealand" befördert ihre internationalen Fluggäste seit neuestem mit einer Boeing 777-300 im „Hobbit"-Komplettdesign. Von außen wurde der Flieger, der regelmäßig auf der Langstrecke zwischen Auckland, London und Los Angeles verkehrt, mit Motiven aus dem Film verziert. In der Kabine erwarten die Passagiere an ihren Plätzen lustige Bord-Socken im Stil der barfüßigen Hobbits.

Gollum geht im Flughafen Wellington auf Fischfang (Bild: Reuters)
Gollum geht im Flughafen Wellington auf Fischfang (Bild: Reuters)

Auch der Sicherheitsfilm der Airline ist vom Fantasy-Epos geprägt: Eine Stewardess im Elben-Kostüm begrüßt die Fluggäste, unter die sich auch Orks gemischt haben. Ein Gandalf-Double mimt den Kapitän und selbst Regisseur Peter Jackson hat einen kurzen Gastauftritt. Um die „Hobbit"-Anreise perfekt zu machen, hängt in Wellington ein riesiger Gollum von der Decke des Flughafenterminals — mit Glupschaugen und knochigen Fingern geht er auf Fischfang.

Sicherheitsfilm von "Air New Zealand": Gandalf ist Pilot

Willkommen in Mittelerde: Wandgemälde in Wellington (Bild: Getty Images)
Willkommen in Mittelerde: Wandgemälde in Wellington (Bild: Getty Images)

Doch Neuseelands Hauptstadt, wo der Film am 28. November Premiere feierte, hat sich noch viel mehr einfallen lassen. Auf einer 25 Mal 15 Meter großen Portrait-Briefmarke blickt Martin Freeman, der in der Trilogie den Bilbo Beutlin spielt, über den Hafen von Wellington. Unweit des riesigen „Hobbit"-Banners an der Hauptpost erwarten Besucher 13 riesengroße Zwergenfiguren, an denen 20 Künstler rund vier Monate arbeiteten. Im Zentrum haben Fans des Auenlandes außerdem ein tolles Gemälde an eine Häuserwand gezaubert. Darauf abgebildet sind Sehenswürdigkeiten der Stadt — inmitten einer fantastischen Welt aus Wasserfällen und Bergen.

Das neue Logo von Wellington (Bild: Getty Images)
Das neue Logo von Wellington (Bild: Getty Images)

Willkommen in Mittelerde, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn für „Der Hobbit" hat sich Wellington kurzerhand umgetauft — drei Wochen lang heißt die Stadt nun „The Middle of Middle-Earth", zu deutsch: die Mitte von Mittelerde. Ein eigens designtes Logo von Künstler Daniel Reeve wird in dieser Zeit offizielle Stempel, Briefpapier und sogar die Lokalzeitung schmücken.

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Nicht das praktischste Outfit für eine Rundreise: ein als Ork verkleideter Fan (Bild: Getty Images)
Nicht das praktischste Outfit für eine Rundreise: ein als Ork verkleideter Fan (Bild: Getty Images)

Auf die Spuren der Hobbits können sich Hardcore-Fans der Geschichten des Fantasy-Autors J.R.R. Tolkien auch außerhalb von Wellington begeben. Eine Mietwagenreise von Auckland nach Christchurch nimmt die Teilnehmer zum Beispiel mit auf eine 23-tägige Tour durch jenes Land, das die beeindruckende Kulisse für Mordor und das Auenland lieferte. Es bleibt kein Zweifel: In Neuseeland ist Regisseur Peter Jackson ein Nationalheld. „Wir unterstützten die Filmprojekte von unserem Peter, wo immer und wie immer wir können", sagt Wellingtons Bürgermeisterin Celia Wade-Brown — und spricht damit wohl allen Neuseeländern aus der Seele.

Ein bisschen verrückt ist der „Hobbit"-Hype auf jeden Fall. Absolut sehenswert aber auch. Wer sowieso schon immer ins Land der Kiwis reisen wollte, sollte deshalb jetzt fliegen!