“Der Bernd”: Doku über Bernd Eichinger feiert beim Filmfest München Weltpremiere

Er lebte für den Film - und jetzt ist auch aus seinem Leben einer geworden: Rund anderthalb Jahre nach dem plötzlichen Tod des Filmemachers Bernd Eichinger hat eine berührende Dokumentation über ihn Weltpremiere gefeiert. Der Dokumentarfilm "Der Bernd" wurde am Mittwochabend beim Filmfest München gezeigt - und vom Publikum bejubelt. Die Constantin, die Eichinger als Vorstand einst an die Spitze der deutschen Kinolandschaft führte, hat den Film in Auftrag gegeben.

"Die Constantin war der Mittelpunkt im größten Teils des Lebens von Bernd Eichinger", sagte Constantin-Vorstand Martin Moszkowicz am Premierenabend. Die Dokumentation sei ein Film von den "Leuten, mit denen er zusammen gearbeitet hat". Einige dieser Mitarbeiter hatten nach der Vorführung Tränen in den Augen.

Im Film berichten Freunde und Weggefährten Eichingers wie Doris Dörrie, Bruno Ganz, Michael "Bully" Herbig, Moritz Bleibtreu, Til Schweiger oder Hollywood-Diva Milla Jovovic von ihren Erlebnisse mit Eichinger - auch viele von ihnen mit Tränen in den Augen. "Er war cool", sagt Schweiger schlicht zu Beginn. Schauspielerin Nina Hoss wird immer einen Satz mit Eichinger verbinden: "Das ist der Hammer." Und Bleibtreu hat ihn gerne mit Komplimenten verlegen gemacht. "Ich hab' ihm immer gesagt, dass er der Größte ist." Eichingers Tochter Nina und seine Witwe Katja geben einen Eindruck von dem Privatmann Eichinger, für den ein Einkauf im Supermarkt etwas ungemein Exotisches war.


Premiere "Starbuck" - Eröffnungsfilm beim "Filmfest München 2012" - roter Teppich by Ganz München

Der Film erzählt von der einmaligen Karriere Eichingers, die an der Münchner Filmhochschule startete und ihn schließlich nach Hollywood führte. Stationen sind dabei Eichingers Zeit in einem Deggendorfer Internat, die er bis zuletzt als die schlimmste seines Lebens bezeichnete, und natürlich seine Filme: "Der Name der Rose", "Christiane F." oder "Der Baader Meinhof Komplex".

Die Dokumentation von Carlos Gerstenhauer würdigt Eichinger als den letzten seiner Art. Als Filmmogul, als Lebemann. "Er war einer der letzen, der im Alleingang Sachen gemacht hat", heißt es im Film. Die Doku ist eine Verbeugung vor Eichinger geworden - ohne in eine Lobhudelei auszuarten. Ein persönlicher und berührender Film, der eine Ahnung davon gibt, was Eichingers Kollegen, Freunde und seine Familie - und auch die deutsche Kinowelt - mit ihm verloren haben.

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