3 Filme, die Sie gesehen haben sollten: Robert Downey Jr.

Zurzeit fackelt er wieder als Iron Man die Leinwand ab - in "The Avengers". Der jüngste in einer Reihe von gigantischen Popcornkino-Hits für Robert Downey Jr. (47). Erstaunlich, welchen Dreh die Karriere des sympathischen Melancholikers und Ex-Junkies in den vergangenen fünf Jahren genommen hat. Doch wer würde Downey all die lustigen, lässigen Autopilot-Auftritte oder gar die Multimillionen-Dollar-Gagen vergönnen? Dass der neben Sean Penn wohl talentierteste US-Schauspieler seiner Generation es noch drauf hat, zeigt er ja noch hin und wieder eindrucksvoll - wie zuletzt in "Der Solist" (2009). Seine Karriere begann der Sohn des Indie-Filmemachers Robert Downey (der seinem Sprössling schon mit acht Jahren einen Joint in die Hand drückte) Anfang der 80er mit einer Reihe von High School-Komödien ("L.I.S.A. - der helle Wahnsinn", "Mach's nochmal, Dad"). Hier drei Film-Tipps, die seinen erstaunlichen Weg vom herzbrechenden Außenseiter zum saucoolen Superhelden nachzeichnen.

Robert Downey Jr. bei der Avengers-Premiere in London
Robert Downey Jr. bei der Avengers-Premiere in London

Unter Null / Less Than Zero (1987)
Kalter Kokain-Kitsch unter der Sonne Kaliforniens - aber doch bewegend und unvergesslich. Und dank Downey absolut sehenswert. Die in archetypischer Spät-80er-Jahre-Ästhetik gedrehte Adaption von Bret Easton Ellis' Debütroman bedeutete für den damals 22-Jährigen den Durchbruch. Mit seiner hundeäugigen Darstellung des verzweifelten Drogenopfers Julian inmitten einer Clique gelangweilter Millionärskinder machte Downey soviel Eindruck, dass er ab sofort in der A-Liga spielte. Fünf Jahre darauf folgte dank seiner fantastischen Leistung in der leider langweiligen Bio "Chaplin" seine erste Oscar-Nominierung. Nach einer Rolle wie der des Charlie Chaplin könne es nur noch abwärts gehen, sagte Downey damals. Wie tief abwärts es in den folgenden Jahren für ihn gehen würde, konnte allerdings niemand ahnen: Drogen-Exzesse, Entzugsversuche, Rückfälle, mehrmalige Knast-Aufenthalte - die kompletten 90er Jahre waren für ihn ein langes Echo seiner ersten großen Rolle als Junkie in "Unter Null". Übrigens wird in Hollywood seit einiger Zeit über eine Verfilmung von Ellis' über 20 Jahre später spielender Roman-Fortsetzung "Imperial Bedroom" nachgedacht. DAS würden wir gerne sehen...

Robert Downey Jr. als Junkie in "Unter Null"
Robert Downey Jr. als Junkie in "Unter Null"


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Kiss Kiss Bang Bang (2005)

Ein neues, gesundes Leben hatte er begonnen, die Produzentin Susan Levin geheiratet und außerdem ein wunderbares, verqueres Pop-Jazz-Album aufgenommen ("The Futurist"), als er seine Karriere nochmal neu startete, mit einer Reihe erfolgreicher Filme (George Clooneys "Good Night and Good Luck" von 2005 oder David Fingers "Zodiac" von 2007). Das absolute Highlight jener Phase trägt den schönen Namen "Kiss Kiss Bang Bang". Der verwickelte Plot dieser grandiosen Krimi-Komödie ist eher zweitrangig. Viel wichtiger ist das furiose Funken-Feuerwerk zwischen Downeys Harry Lockhart - ein liebenswerter, tölpelhafter Dieb, der unfreiwillig erst zum Schauspieler, dann zum Privatdetektiv wird - und seiner Klientin (und unerfüllten Highschool-Liebe) namens Harmony Lane (Michelle Monaghan). Das bezauberndste Paar der jüngeren Kino-Geschichte! Das zweitbezauberndste: Harry und sein schwuler, knallharter Detektiv-Ausbilder "Gay Perry" (Val Kilmer), denen Autor Shane Black erfand u.a. "Lethal Weapon") Dialoge wie Schusswechsel verpasste. Ganz nebenbei einer der schönsten Filme über Los Angeles und die Traumfabrik Hollywood.

Michelle Monaghan und Robert Downey Jr. in "Kiss Kiss Bang Bang"
Michelle Monaghan und Robert Downey Jr. in "Kiss Kiss Bang Bang"


Tropic Thunder (2008)

Auch dieser Streifen handelt von Hollywood. Oder anders gesagt: "Tropic Thunder" zieht die gesamte Film-Industrie und seine wichtigsten Protagonisten, die Primadonnen vor der Kamera, einmal quer durch den Schlamm des Mekong und hängt sie zum Trocknen auf. Um das berüchtigte "Method Acting" von ernsthaften Leinwand-Titanen wie Russell Crowe oder Daniel Day-Lewis zu veräppeln, spielt Robert Downey Jr. hier den fünffachen Oscar-Gewinner Kirk Lazarus, der für seine neueste Rolle eines schwarzen Sergeants im Vietnam-Krieg tatsächlich eine Haut-OP über sich ergehen lässt. Unbedingt in der Originalversion ansehen! Wie der New Yorker Downey hier mit australischem Akzent einen Groß-Mimen spielt, der während der kompletten Dreharbeiten "in seiner Rolle" bleibend einen dicken schwarzen Louisiana-Slang spricht und schlaue Tipps an seine Co-Stars verteilt ("Spiel nie einen Vollbehinderten! Autistisch ja, aber nicht behindert!"), das allein macht schon den halben Spaß dieser hysterischen Kriegsfilm-Klamotte aus. Völlig zurecht bekam Downey hierfür seine zweite Oscar-Nominierung.

Brandon T. Jackson, Ben Stiller und Robert Downey Jr. in "Tropic Thunder"
Brandon T. Jackson, Ben Stiller und Robert Downey Jr. in "Tropic Thunder"

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