3 Filme, die Sie gesehen haben sollten: Barbra Streisand

Im April dieses Jahres wurde Barbra Streisand siebzig Jahre alt und kann damit auf eine fünfzigjährige Karriere zurück blicken. Das muss ihr erst mal jemand nachmachen: Sängerin, Broadway-Star, Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin — es scheint nichts zu geben, das sie nicht kann. Und dieses Talent schlägt sich auch in Erfolg nieder: Mehr als 140 Millionen verkaufte Alben, 15 Grammy-Awards, 14 Golden Globes, 4 Emmys - und zwei Oscars.

Als eine der letzten großen Diven unserer Zeit hat sie auch auf die heutige Popkultur großen Einfluss: Das DJ-Duo Duck Sauce beispielsweise benannte 2010 seinen Nummer 1-Hit nach ihr und in amerikanischen Hit-Serien wie "Glee" oder "Die Nanny" wird des Öfteren Bezug auf "La Streisand" genommen.

Yahoo!Kino stellt 3 Filme mit Barbra Streisand vor, die zeigen, dass sie auf der Leinwand von tragisch bis komisch jede Tonart beherrscht.

"So wie wir waren" (Bild: ddp images)
"So wie wir waren" (Bild: ddp images)

"So wie wir waren"
1973 spielte Barbra Streisand an der Seite von Robert Redford in einer der größten Liebesgeschichten, die das amerikanische Kino je hervorgebracht hat.

Amerika in den Dreißigern: Katie (Barbara Streisand) und Hubbell (Robert Redford) haben zwar gemeinsam studiert, könnten aber unterschiedlicher kaum sein: Sie ist eine politisch und sozial engagierte jüdische Marxistin, die hart für die Finanzierung ihres Studiums arbeiten muss. Er kommt aus reichem Hause und macht sich wenig Sorgen über irgendetwas. Trotz aller Gegensätze verlieben sie sich und heiraten. Hubbell wird ein erfolgreicher Schriftsteller und weil sein erster Roman verfilmt wird, ziehen beide — gegen Katies Willen — nach Hollywood. Als dort die durch extremen Antikommunismus geprägte, berüchtigte McCarthy-Ära beginnt, wirkt sich die für Katie unerträgliche politische Situation auch negativ auf ihre Ehe aus. Sie trennen sich und Katie geht mit der gemeinsamen Tochter nach New York. Jahre später treffen sie sich zufällig wieder. Haben sie noch eine Chance auf ein gemeinsames Leben?

"So wie wir waren" ist ein Klassiker unter den Liebesfilmen, dessen bittersüße Tragik auch heute — 40 Jahre nach seinem Erscheinen — noch immer für feuchte Augen sorgt. Unvergesslich auch die musikalische Untermalung. Der von Barbra Streisand gesungene Titelsong "The Way We Were" wurde nicht nur zum Welthit, sondern sahnte auch einen Oscar ab.

"Liebe hat zwei Gesichter" (Bild: ddp images)
"Liebe hat zwei Gesichter" (Bild: ddp images)

"Liebe hat zwei Gesichter"
In der Liebeskomödie "Liebe hat zwei Gesichter" aus dem Jahre 1996 spielte Barbra Streisand nicht nur die weibliche Hauptrolle, sondern war auch als Regisseurin und Produzentin im Einsatz. Auch für die Musik war das Multitalent verantwortlich.

Die Universitätsprofessoren Rose Morgan (Barbra Streisand) und Gregory Larkin (Jeff Bridges) sind beide in der Liebe schon diverse Male enttäuscht worden. Rose ist zwar hochintelligent und witzig, fühlt sich aber als Mauerblümchen ohne erotische Ausstrahlung. Gregory hingegen ist sehr gutaussehend, aber von der Liebe vollkommen frustriert und desillusioniert. Dennoch kommen sich die beiden näher — allerdings nur auf rein intellektueller Ebene. Rose ist so fasziniert von Gregory, dass sie sogar in eine Ehe einwilligt, in der jegliche Körperlichkeit keine Rolle spielen soll. Doch schon bald siegt die Liebe über die Vernunft und die Dinge werden kompliziert...

In "Liebe hat zwei Gesichter" vollzieht Barbra Streisand die Metamorphose vom "hässlichen Entlein" zum "schönen Schwan". Diese Aschenputtel-Geschichte glaubwürdig und ohne klischeehaften Beigeschmack auf die Leinwand zu bringen, gelingt allerdings nur in den seltensten Fällen — und so kommt auch "Liebe hat zwei Gesichter" nicht ganz unbeschadet davon. Doch sei's drum, denn wenn jemand eine solche Rolle mit Würde auszufüllen vermag, ist es "La Diva" Streisand. Auch die Nebenrollen mit Lauren Bacall in der Rolle von Streisands Mutter oder Pierce Brosnan als charmanter Herzensbrecher sind hervorragend besetzt.

"Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" (Bild: ddp images)
"Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" (Bild: ddp images)

"Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich"
2000 wurde die Komödie "Meine Braut, ihr Vater und ich", in der Ben Stiller einen Kleinkrieg mit seinem zukünftigen Schwiegervater Robert De Niro führt, zu einem echten Überraschungshit. Vier Jahre später folgte mit "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" der nicht minder erfolgreiche Nachfolger, in dem es mit Barbra Streisand und Dustin Hoffmann als herrlich durchgeknallte Eltern des Bräutigams zwei bereichernde Neuzugänge im Ensemble zu vermelden gibt.

Nachdem Krankenpfleger Gaylord "Greg" Focker (Ben Stiller) das mit diversen Hindernissen gepflasterte Wochenende bei den Eltern seiner Verlobten Pam (Teri Polo) über die Bühne gebracht und ihnen schließlich den Segen für die Hochzeit abgerungen hat, birgt das erstmalige Zusammentreffen der beiden Elternpaare bereits weiteres ....nun ja...Konfliktpotenzial — denn die könnten gegensätzlicher nicht sein. Während die Brauteltern Jack (Robert De Niro) und Dina (Blythe Danner) eher von der konservativen Sorte sind, erweisen sich Gregs Eltern als Althippies, wie sie im Buche stehen: Vater Bernie (Dustin Hoffmann) geht ganz in seiner Rolle als Hausmann auf und Mutter Roz (Barbra Streisand) verdingt sich als Sex-Therapeutin. Ein Schock für den ehemaligen stocksteifen CIA-Agenten Jack. Als der dann auch noch seinen Schwiegersohn in spe verdächtigt, ein uneheliches Kind mit der Haushälterin seiner Eltern zu haben, nimmt das Chaos seinen Lauf...

Auch wenn sich "Meine Braut, ihr Vater und ich" des bewährten Strickmusters des Vorgängers bedient, bietet er doch kurzweilige Unterhaltung par excellence, für die Regisseur Jay Roach einen Gag nach dem nächsten zündet. Dass das manchmal vielleicht ein wenig albern gerät, kann die hochkarätige Besetzung mit echten Hollywood-Schwergewichten allemal abfedern. Davon überzeugt war offenbar auch Barbra Streisand, die sich nach achtjähriger Abstinenz auf der großen Leinwand mit diesem Film zurückmeldete. Auch im dritten Teil "Meine Frau, unsere Kinder und ich" war Barbra Streisand 2010 wieder als exzentrische Mrs. Focker mit von der Partie.

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