Werbung

„Wolf of Wall Street“: Russische Kinos müssen Strafe zahlen

Absurd, aber wahr: Weil sibirische Kinos „The Wolf of Wall Street“ gezeigt haben, müssen sie nun eine Strafe zahlen. Der Grund: Der Film verherrliche Drogen.


Der erste April ist definitiv vorüber, aber vielleicht hat sich das noch nicht bis nach Sibirien herumgesprochen. Zumindest nicht bis zur Richterin Yelena Fyodorova in Novosibirsk. Denn sie war offenbar nicht zu Späßen aufgelegt, als sie eine russische Kinokette zu einem Bußgeld von 800.000 Rubel (rund 16.400 Euro) verurteilte, weil sie den neuen Film von Martin Scorsese, „The Wolf of Wall Street“, gezeigt hatte. Das vermeldete die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass.

Das Gericht befand die Kino-Kette schuldig, weil der Oscar-nominierte Film Drogen und deren Gebrauch verherrliche. Nach russischem Gesetz ist es verboten, den Gebrauch von Rauschmitteln zu bewerben oder zu idealisieren. Weitere Verfahren gegen andere Kinobetreiber seien noch nicht abgeschlossen, sagte Fyodorova der Agentur.


Die Anti-Drogen-Behörde vor Ort beruft sich in ihrer Anzeige auf ein Gutachten, das den Hollywoodstreifen mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle für die Idealisierung von Rauschmitteln kritisiert. Die Kinobetreiber hingegen betonen, dass das Kulturministerium den Kinofilm freigegeben hätte und der Film in allen anderen Teilen Russlands bisher ohne Beanstandung gezeigt werden darf.

Allerdings ist Russland nicht das einzige Land, in dem „The Wolf of Wall Street“ auf wenig Gegenliebe stößt. In Malaysia, Nepal und Kenia wurde der Film wegen seiner Darstellung von Sex und Drogen sogar ganz verboten. Für das indische mussten vor dem Kinostart einige Szenen herausgeschnitten werden, bevor der Film zugelassen wurde.