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Bitcoin & Co tiefrot – das steckt dahinter

Der Kryptomarkt startet mit deutlichen Verlusten in die neue Woche. Ein Hackerangriff auf die südkoreanische Kryptobörse Coinrail sowie eine neue Untersuchung der US-Finanzaufsicht CFTC wegen des Verdachts der Preismanipulation sorgen für Verkaufsdruck.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) hat die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) umfangreiche Trading-Daten von einigen den größten US-Kryptobörsen angefordert. Die Untersuchung der Aufsichtsbehörde steht im Zusammenhang mit der Einführung der ersten Bitcoin-Futures der CME vor rund einem halben Jahr und dreht sich um die Frage, ob und inwieweit die Preise von Digitalwährungen manipuliert werden.

Auslöser ist ein Streit zwischen dem Börsenbetreiber CME und den Kryptobörsen Bitstamp, Coinbase, itBit und Kraken. Letztere sollen sich geweigert haben, sensible Trading-Daten an eine britische Drittfirma weiterzugeben, die den Preisindex berechnet, auf dem die CME-Future-Kontrakte beruhen. Der Grund: Das Unternehmen betreibt selbst ebenfalls eine Krypto-Handelsplattform – ist also ein Konkurrent. Erst als die CME den Zeitraum der angefragten Daten von einem ganzen Tag auf wenige Stunden reduziert hatte, zeigten sich die Kryptobörsen gesprächsbereit.

Nun soll untersucht werden, inwieweit durch dieses Vorgehen auch die Kursentwicklung der Bitcoin-Futures beeinflusst werden könnte. Laut dem WSJ-Bericht koordiniert die CFTC ihre Untersuchung mit dem US-Justizministerium, das vor rund einem Monat ähnliche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Manipulation des Bitcoin- und Ether-Kurses eingeleitet hatte.

Hackerangriff belastet die Stimmung

Kurz nachdem der Kryptomarkt den Schreck über neuerliche Ermittlungen verdaut hatte, folgte am Sonntag der nächste Nackenschlag: Bei einem Hackerangriff auf die südkoreanische Kryptobörse Coinrail haben Cyberkriminelle Alt-Coins im Wert von rund 40 Millionen Dollar erbeutet. Betroffen sind vor allem weniger bekannte Coins wie der NPXS-Token von Pundi X, der ATX-Token oder der Dent-Coin. Auch Tron – immerhin die zehntgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung – ist betroffen: TRX-Token im Wert von 1,1 Millionen Dollar sollen entwendet worden sein.

Ein Großteil der gestohlenen Coins konnte erfolgreich eingefroren werden, zudem hat Coinrail den Betrieb vorerst eingestellt und sämtliche Coin-Bestände der Kunden in eine sicherere Cold-Wallet transferiert. Dennoch ist die Verunsicherung nun groß – zu befürchten stehen nicht nur weitere Angriffe auf andere Handelsplätze, sondern auch ein hartes Durchgreifen der Aufsichtsbehörden.

Gesamtmarkt leidet

Der Kryptomarkt ist daraufhin deutlich in die Knie gegangen – mit Ausnahme des (angeblich) an den US-Dollar gekoppelten Coins Tether notieren die Top-50-Kryptowährungen allesamt im Minus, viele davon im zweistelligen Prozentbereich.

Der Bitcoin ist am Sonntagabend innerhalb von eineinhalb Stunden um rund 500 Dollar bis auf 6.709 Dollar abgesackt. Auf 24-Stunden-Sicht notiert er rund sieben Prozent tiefer, seit Jahresbeginn hat sich der Kurs nun mehr als halbiert. Gelingt kein zügiger Rebound, trübt sich das Chartbild weiter ein – bei 6.048 Dollar liegt das bisherige Jahrestief.

Größter Verlierer in den Top 10 ist EOS mit einem Abschlag von rund 15 Prozent. Zwar ist das EOS-Mainnet rund eine Woche nach Veröffentlichung des EOSIO-Codes am letzten Wochenende inzwischen erfolgreich gestartet, im schwachen Gesamtmarkt nehmen die Investoren nun jedoch lieber Gewinne mit – zumal der EOS-Token im Vorfeld gut gelaufen ist. Grundsätzlich wertet der AKTIONÄR bitcoin report die mittel- und langfristigen Aussichten des ambitionierten Projekts aber weiterhin positiv. Mehr zu EOS und dem Mainnet-Launch lesen Sie auch in der neuen Premium-Ausgabe am kommenden Freitag.