“Bird Box“: Netflix will echte Zug-Crash-Szene ersetzen

In “Bird Box“ gab es eine Szene von einem echten Unglück. Das kam bei den Zuschauern nicht gut an.

Mit “Bird Box“ landete Netflix einen Riesenerfolg. Der Apokalypse-Film mit Sandra Bullock wurde allein in den ersten sieben Tagen von gut 45 Millionen Usern angeschaut. Dann kam die Ernüchterung bei den Fans: Netflix benutzte bei einigen Szenen Bilder eines echten Zugunglücks aus dem Jahr 2013. Jetzt kündigte der Stream-Provider an, die Aufnahmen auszutauschen.

Die fragwürdige Szene kommt gleich am Anfang. Darin schaltet die Hauptfigur Malorie alias Sandra Bullock den Fernseher ein und sieht die Explosion eines Zuges. Dieses Unglück passierte 2013 in der kanadischen Kleinstadt Lac-Mégantic, als ein führerloser Rohöl-Zug von den Gleisen abkam und Feuer fing. 47 Menschen starben. Die Macher wollten die postapokalyptische Welt glaubhafter darstellen und griffen deshalb auf reales Archivmaterial zurück.

Daraufhin hagelte es massiv Kritik von allen Seiten. Schließlich forderten Politiker bereits kurz nach der Veröffentlichung eine Korrektur. Denn für die Angehörigen und die Gemeinde seien die Szenen alles andere als unterhaltsam. Der Film würde schmerzhafte Erinnerungen zurückbringen.

Netflix reagierte und entschuldigte sich prompt. Zensieren wollte der Dienst "Bird Box" aber nicht. Bis jetzt. Ein Unternehmenssprecher meinte gegenüber "Variety": "Netflix und die Filmemacher von 'Bird Box' haben beschlossen, den Clip zu ersetzen." Man entschuldige sich zudem für den möglichen Schmerz, den man durch die Verwendung des Materials der Gemeinde von Lac-Mégantic zugefügt habe.

 

Foto(s): Netflix