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Biofrontera + 80% im ersten Quartal: Aktie gibt Gas

Biotech-Geheimtipp Heidelberg Pharma: Erfolg für Partner, Geldfluss in Sicht

Die auf die Behandlung von sonneninduziertem Hautkrebs spezialisierte Biofrontera hat am heutigen Donnerstag die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2018 präsentiert. Demnach stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 80 Prozent auf 4,6 bis 4,7 Millionen Euro. Die reinen Produktumsätze stiegen sogar um mehr als 100 Prozent.

Der vorläufige, ungeprüfte Quartalsumsatz aus Produktverkäufen in den USA werde voraussichtlich bei rund 3,4 Millionen Euro liegen, verglichen mit 1,3 Millionen Euro im gleichen Zeitraum 2017, so Biofrontera. In Deutschland und Europa werde der Umsatz aus Produktverkäufen etwa 1,2 Millionen Euro betragen, nach 0,9 Millionen Euro im ersten Quartal 2017.

Die sind die Ergebnisse der jüngsten Fortschritte, die Biofrontera sowohl in den USA als auch in Europa vollziehen konnte. In den kommenden Quartalen dürften diese insbesondere in den USA sogar noch deutlich höher ausfallen. Dort profitiert die Gesellschaft von der Erteilung des sogenannten J-Codes für das Topprodukt Ameluz. Der Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. Hermann Lübbert, dazu: „Bis man den berühmten J-Code – im Prinzip nichts anderes als eine Abrechnungsziffer – bekommt, dauert es eben mehr als ein Jahr. Und solange ist die Abrechnung für den Arzt schwierig. Ameluz kauft der Arzt selber ein – das geht nicht über eine Apotheke. Anschließend muss er über die Krankenkasse des Patienten abrechnen. Wenn das ein langer und aufwendiger und möglicherweise nicht von Erfolg beschiedener Prozess ist, wird er sich beim Einkauf zurückhalten. Mit dem J-Code ist aber genau diese Problematik jetzt aus der Welt. Zudem gibt es in den USA die neuen Abrechnungsziffern für die Arbeit der Ärzte, die sogenannten CPT-Codes. Diese konnten neu gestaltet werden, da ein neues Medikament am Markt war, und fallen jetzt deutlich höher aus. Dadurch erhält ein Arzt jetzt für die Anwendung von Ameluz im Schnitt circa 250 Dollar, zusätzlich zu der Erstattung der Kosten des Medikaments. Bislang hat er für die PDT (Anm. d. Red.: Photodynamische Therapie) im Mittel nur etwa 135 Dollar bekommen. Und interessant ist dabei: Die Behandlung von aktinischen Keratosen wird in den USA dominiert durch das Vereisen der Läsionen (Kryotherapie). Dabei kann der Arzt aber maximal circa 150 Dollar einnehmen und dazu muss er schon 15 oder mehr Läsionen vereisen. Er bekommt also bei der PDT-Anwendung von Ameluz 100 Dollar mehr, als er bei der derzeitigen Standardtherapie maximal bekommen kann.“ Für den Arzt wird also die PDT mit Ameluz auf einmal viel attraktiver, die Einnahmen dürften deswegen extrem steigen. In Europa dürfte die vor Kurzem erteilte Zulassung für Ameluz als Tageslicht-Therapie die Geschäfte ordentlich ankurbeln.

Die Aktie von Biofrontera reagiert auf die Umsatzzahlen mit einem deutlichen Kursplus. DER AKTIONÄR bleibt weiter zuversichtlich, was die Entwicklung des Papiers angeht.