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Besonderer Start, Favoriten, Deutsche: Alles Wichtige zur Tour

Besonderer Start, Favoriten, Deutsche: Alles Wichtige zur Tour
Besonderer Start, Favoriten, Deutsche: Alles Wichtige zur Tour

Ab dem 1. Juli startet die 109. Tour de France. Die Frankreich-Rundfahrt, das wichtigste Radrennen der Welt, führt in diesem Jahr über 3353,4 km und 21 Etappen zum traditionellen Finale auf den Champs-Elysees in Paris, bei der insgesamt 23 Teams und 184 Fahrer um das begehrte Gelbe Trikot kämpfen werden.

SPORT1 beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wo startet die Tour de France 2022?

Der Startschuss fällt am Freitag mit einem 13,2 km langen Einzelzeitfahren in Kopenhagen. Es ist der 24. Grand Depart im Ausland. Insgesamt stehen in Dänemark drei Etappen auf dem Plan, in Kopenhagen, nach Nyborg und Sönderborg.

Frankreich erreicht der Tour-Tross am Dienstag, den 5. Juli. Am Montag wird der erste Ruhetag für den knapp 1000 km langen Transfer genutzt.

Welche Etappen sind der Schlüssel zum Sieg?

Schon der Auftakt in Dänemark wird knifflig. Der Kurs ist weitgehend flach, Windkanten könnten jedoch früh für Verwerfungen sorgen. Richtig knifflig wird es auf der 5. Etappe, die über das gefürchtete Kopfsteinpflaster der „Hölle des Nordens“ von Paris-Roubaix führt.

Die Positionskämpfe werden erbittert werden, die Nervosität im Feld dürfte auf dem Weg über die elf Pave-Sektoren groß sein. In den Alpen wartet auf der 12. Etappe das Spektakel von Alpe d‘Huez. Die kritischste Pyrenäen-Strecke führt auf der 18. Etappe hinauf nach Hautacam. Zwei Tage später fällt die Entscheidung um Gelb im 40,7 km langen Einzelzeitfahren der vorletzten Etappe. (Alle Etappen der Tour de France 2022)

Wer sind die Favoriten?

Der ganz große Favorit heißt wieder Tadej Pogacar. Der slowenische Titelverteidiger vom Team UAE Emirates ist im Normalfall kaum zu schlagen. Das Ausnahmetalent aus der Oberkrain wurde 2020 zweitjüngster Tour-Sieger der Geschichte, im Vorjahr jüngster Doppel-Champion - nun winkt der „Threepeat“.

Der 23-Jährige verbrachte den Großteil seiner Vorbereitung im Höhentrainingslager. Bei der Slowenien-Rundfahrt kehrte er ins Renngeschehen zurück - und siegte spielend.

Allerdings wird der 23-Jährige auf seinen Helfer Matteo Trentin verzichten müssen, der aufgrund eines positiven Coronafalls für die Tournee ausfallen wird. Für ihn rückt der Schweizer Marc Hirschi ins Aufgebot.

Wer kann Pogacar aufhalten?

In erster Linie ist das dem Team Jumbo-Visma zuzutrauen, das eine äußerst starke Mannschaft nominiert hat, um Pogacar zu stürzen. Zwei Fahrer stechen dabei heraus: Primoz Roglic und Jonas Vingegaard. Roglic, slowenischer Landsmann Pogacars, verlor die Tour 2020 am vorletzten Tag. Er pocht auf die Revanche.

„Wir glauben daran, ihn schlagen zu können“, sagte Roglic am Mittwoch. Der Vorjahreszweite Vingegeaard trumpfte im Vorjahr nach Roglics Ausfall groß auf und ist eine erneute Gefahr für Pogacar. Dies gilt auch für das Kopfsteinpflaster der „Roubaix-Etappe“ am kommenden Mittwoch.

Die Gefahr eines Sturzes oder Defekts ist groß. Für die weiteren Top-Fahrer wie Ex-Champion Geraint Thomas geht es wohl nur um einen Podestplatz, nicht den Sieg.

Was machen die Deutschen?

Nur neun deutsche Fahrer nehmen das Rennen auf, so wenig wie zuletzt vor 20 Jahren, als nur acht dabei waren. Ein Anwärter auf das Podest fehlt, die Sprintstars von einst sind in Radsport-Rente. Etappensiege sind dennoch nicht ausgeschlossen.

In den Bergen dürften Fahrer wie Lennard Kämna, Simon Geschke oder Max Schachmann ihre Chance suchen. Dass der neue deutsche Meister Nils Politt einen Tour-Etappensieg in den Beinen hat, bewies er bereits im Vorjahr. In der Regel sind die Deutschen aber als Helfer gefordert.

Emmanuel Buchmann wird bei der diesjährigen Tour nicht an den Start gehen. Der Vierte der Tour 2019 hat sich stattdessen lieber für eine Teilnahme am Giro d‘Italia entschieden und wird im Laufe des Jahres 2022 noch an anderen Rennen mitwirken.

Wie sieht es an der Doping-Front aus?

Ruhig. Die dominanten Vorstellungen von Pogacar sorgen zwar seit Jahren für Argwohn, aber es gibt nichts Handfestes. Umstritten ist vor allem das schlecht beleumundete Umfeld Pogacars, zu dem Personen wie UAE-Teamchef Mauro Gianetti sowie Arzt und Trainingsplaner Inigo San Millan zählen.

Und Corona?

Die unsichtbare Gefahr sorgte kürzlich bei der Tour de Suisse für reichlich Wirbel. Zahlreiche Fahrer und ganze Teams zogen sich aufgrund einer Vielzahl von Fällen aus dem Tour-Vorbereitungsrennen zurück. Vor der Frankreich-Rundfahrt lockerte der Weltverband UCI nun die Regeln.

Eine Mannschaft wird nun nicht mehr aus dem Rennen genommen, sobald zwei Fahrer positiv getestet werden. Der Belgier Tim Declercq (Quick-Step Alpha Vinyl) ist der erste nominierte Fahrer, der wegen eines positiven Coronavirus-Tests auf seinen Start verzichten muss.

Wo kann man die Tour de France im TV und Livestream verfolgen?

Eurosport überträgt jede Etappe der Tour de France live und mit Start des internationalen Signals in voller Länge im Free-TV auf Eurosport 1 sowie im Livestream. Das Erste steigt zumeist am Nachmittag in die Live-Übertragung ein. Auf sportschau.de und dem Sender One zeigt die ARD zudem das gesamte Rennen.

Wie hoch ist das Preisgeld?

Im Vergleich zu Sportarten wie Tennis und Golf fallen die Preisgelder beim bedeutendsten Radrennen der Welt relativ gering aus, für Radsport-Verhältnisse sind die finanziellen Anreize aber enorm. Insgesamt geht es um ein Preisgeld von 2,3 Millionen Euro.

Wer in Paris im Gelben Trikot auf dem Podium steht, erhält eine Siegprämie von stolzen 500.000 Euro. Die Gewinner des Grünen und Gepunkteten Trikots müssen sich mit jeweils 25.000 Euro begnügen. Der beste Jungprofi im Weißen Trikot erhält 20.000 Euro. Ein Etappensieg bringt 11.000 Euro.

Alles zur Tour de France 2022 bei SPORT1: