Bergkarabach-Konflikt: Baerbock reist nach Armenien und Aserbaidschan
Vor dem Hintergrund des Konflikts um die Kaukasusregion Bergkarabach reist Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach Armenien und Aserbaidschan. Deutschland setze sich "für einen nachhaltigen Frieden ein", betonte im Vorfeld der am Freitag beginnenden Reise ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. "Vertrauensaufbau und Aussöhnung in der Region sind ganz entscheidend," sagte er am Mittwoch in Berlin. Ziel sei "eine umfassende Friedenslösung, damit Armenier und Aserbaidschaner in ihren staatlichen Grenzen in Frieden und Sicherheit leben können".
Baerbock wird zunächst am Freitag in Eriwan politische Gespräche unter anderem mit ihrem Amtskollegen führen, teilte ihr Ministerium mit. Zudem wolle sie die zivile Europäische Bobachtungsmission und ein armenisches Aufnahmezentrum für aus Bergkarabach geflüchtete Menschen besuchen.
Am Samstag reist Baerbock den Angaben zufolge dann weiter nach Baku, auch hier steht ein Treffen mit ihrem Amtskollegen an. Auf dem Programm stehe zudem ein Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der aserbaidschanischen Zivilgesellschaft sowie ein Gespräch mit der UN-Koordinatorin vor Ort.
Die Kaukasusstaaten Aserbaidschan und Armenien sind seit Jahrzehnten verfeindet. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben die ehemaligen Sowjetrepubliken um die überwiegend von Armeniern bewohnte Region Bergkarabach gestritten, die völkerrechtlich Aserbaidschan zugeordnet ist. Im September eroberte Aserbaidschan die Region in einer großangelegten Militäroffensive zurück. Inzwischen sind fast alle der vormals rund 120.000 armenischen Bewohner der Region nach Armenien geflüchtet.
jes/cp