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"Ben Hur": Fünf Fakten über den Klassiker

In der Neuverfilmung ist Jack Huston als Judah Ben-Hur zu sehen

Die Neuverfilmung von "Ben Hur" schwächelt an den Kinokassen und wird nach dem Kinostart in den USA bereits als heißester Anwärter auf den Titel "Flop des Jahres" gehandelt. In Deutschland läuft der Film ab 1. September in den Kinos. Der Streifen von 1959 mit Charlton Heston (1923-2008) in der Hauptrolle ist einer der Filmklassiker schlechthin. Fünf Jahre wurde der Dreh damals vorbereit, zwei Jahre dauerten die Dreharbeiten schließlich. Kein Wunder, dass es so viele Gerüchte gibt. Diese Fakten machen den Klassiker so besonders:

1. Durchhaltevermögen ist gefragt

Für "Ben Hur" aus dem Jahre 1959 braucht man mit drei Stunden und 45 Minuten Spielzeit gutes Sitzfleisch. Diese Überlänge ist in der heutigen Zeit kaum mehr denkbar. Die Länge des Films wird häufig der Detailverliebtheit und dem Perfektionismus von Regisseur William Wyler (1902-1981) zugeschrieben. Um die 300 Sets und fast 400 Figuren mit Sprechrollen unterzubringen, braucht man eben viel Zeit...

2. Ein verstecktes Genie

Von ihm stammen die epischen Westernfilme "Zwei glorreiche Halunken" (1966) und "Spiel mir das Lied vom Tod" (1968), doch am Set von "Ben Hur" war Meister-Regisseur Sergio Leone (1929-1989) lediglich der Assistent von William Wyler. Er hatte das zweite Kamerateam unter seiner Leitung und benutzte damals das Pseudonym Bob Robertson. Es dauerte eine ganze Weile bis nach dem Kinoerfolg herauskam, dass der Italiener beim Historienepos seine Finger im Spiel hatte.

3. Kleine Tricks

Charlton Heston war mit seinen 1,89m relativ groß gewachsen. Damit der kleinere Stephen Boyd (1931-1977, "Die phantastische Reise")für seine Rolle als Messala auf Augenhöhe mit Judah Ben-Hur sein konnte, musste er tricksen. Er trug extra Einlagen in seinen Schuhen, um größer zu wirken.

4. Genau oder schlampig?

Damit ein Film aus einer anderen Zeit glaubwürdig wird, ist es nötig, nicht nur die Fakten, sondern auch die Mode originalgetreu umzusetzen. Wylers Film hatte den selbsternannten Anspruch, möglichst historisch korrekt zu sein. Doch an vielen Stellen missglückte dieser Vorsatz kläglich. Weder historische Fakten noch neuste Forschungserkenntnisse wurden miteinbezogen. Auch die Kostüme lassen zu wünschen übrig. Eine Kostümexpertin soll dem Regisseur damals mitgeteilt haben, er müsse alles verbrennen, wenn er mehr Echtheit wolle.

5. Der Oscar-Triumph

Obwohl die Kostüme nicht originalgetreu waren und auch die historischen Fakten hier und da nicht korrekt waren, dominierte der Streifen im Jahr 1960 die Oscars. "Ben Hur" gewann elf der begehrten Goldjungen, darunter "Bester Film", "Beste Regie", "Bester Hauptdarsteller", "Bester Nebendarsteller" und "Beste Filmmusik". Der Film teilt sich den Rekord der meisten Oscar-Gewinne bis heute mit nur zwei anderen Filmen: "Titanic" (1997) und "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" (2003). Ein Meilenstein, der der Neuinterpretation von Timur Bekmambetov verwehrt bleiben dürfte.

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