Werbung

Bekommt die Premier League ihren eigenen Streamingdienst?

Fußball-Übertragungen im Stile von Netflix? Darüber denkt der neue Geschäftsführer der britischen Premier League nach.

Wie kann man als Fußball-Liga verhindern, stets Rechte an Fernsehgesellschaften verkaufen zu müssen? Man kreiert einfach einen eigenen Streamingdienst im Netflix-Style, der es erlauben würde, Spiele direkt zu vermarkten und so an größere Gewinne zu gelangen. Darüber denkt zumindest Richard Masters nach, neuer Chef der britischen Premier League.

Derzeit sind die Fußballübertragungen der britischen Liga in Großbritannien nur über Dritte wie Sky Sport, BT Sport und Amazon Prime zu sehen. Um es auch für die Fußballfans günstiger und einfacher zu gestalten, alle Spiele zu verfolgen, ohne diverse Abos schließen zu müssen, wäre "Premflix" eine gute Option, glaubt Masters. Hierzulande sind Bundesliga-Spiele zum Teil bereits beim Streaminganbieter DAZN zu sehen.

Die Chancen für einen "Premflix"-Kanal in England, wo Sky Sports rund sechs Millionen und BT Sport fast zwei Millionen Abonnenten hat, sind allerdings gering. Besser sähe es für Fans im Ausland aus: Masters schlug dem "Guardian" zufolge ein zweistufiges System vor - in einigen Ländern übertragen TV-Sender die Spiele, in anderen streamt die Premier League sie direkt. "Irgendwann wird die Premier League zu einer Mischung aus direktem Verkauf von Verbraucher- und Medienrechten übergehen", sagte er. "Aber es ist unmöglich zu sagen, wann das sein wird."

Laut "Guardian" verdient die Premier League umgerechnet fast 3,7 Milliarden Euro pro Jahr an TV-Rechten. Aus dem Ausland kommen davon 1,6 Milliarden Euro. Durch eine Direktvermarktung würden sich die Gewinne noch deutlich steigern lassen, so Experten.