Bayerns neuer Null-Euro-Star

Bayerns neuer Null-Euro-Star

Die Liste seiner namhaften Teamkollegen ist bei Eric Maxim Choupo-Moting lang. Vincent Kompany, Rafael van der Vaart, Klaas-Jan Huntelaar, Neymar, Kylian Mbappé, Edinson Cavani und Angel di Maria sind nur einige Topstars, mit denen der Stürmer gemeinsam auf dem Platz stand.

Diese Auswahl wird sich nach dem Wechsel zum FC Bayern unter anderem um unter anderen Manuel Neuer, Joshua Kimmich Serge Gnabry, Robert Lewandowski und Thomas Müller erweitern. Mit Leroy Sané und Jerome Boateng trifft der gebürtige Hamburger auch auf zwei ehemalige Teamkollegen.

Kurios: Während die meisten von Choupo-Motings Mitspielern viel Geld gekostet haben, ist der Angreifer immer das große Schnäppchen in seinen Teams gewesen.

Bayerns Neuzugang hat noch nie eine Ablösesumme bei einem festen Wechsel gekostet!

Das liegt vor allem an der loyalen Einstellung des Stars. Er erfüllt seine Verträge stets und hat noch nie öffentlich auf einen Wechsel gedrängt.

Ersatzmann bei PSG hinter Neymar, Mbappé und Co.

2004 ging der heute 31-Jährige in der Jugend vom FC St. Pauli zum Hamburger SV. Fünf Jahre später verlieh ihn der HSV für eine Saison an den 1. FC Nürnberg. Es wurde eine Leihgebühr von 50.000 Euro fällig. Es ist die einzige Summe, die je für den Offensivmann gezahlt wurde, wenn man sein Gehalt ausklammert.

Der 1. FSV Mainz 05 band Choupo Moting 2011 dann langfristig - ebenfalls ohne eine Ablöse zu zahlen.

Nach Ablauf des Vertrages nach drei Spielzeiten in Rheinhessen zog es den Stürmer zu Schalke. Über den einjährigen Umweg Stoke im Jahr 2017 ging es dann 2018 zum Topklub Paris Saint-Germain. Nun folgt also der FC Bayern.

Eine erstaunliche Entwicklung im Karriereherbst des Angreifers. Schon seine letzte Saison 2016/17 auf Schalke verlief äußerst unbefriedigend, als ihm lediglich drei Treffer in 30 Pflichtspielen gelangen. Da es bei Stoke City (5 Tore in 32 Spielen) nicht wirklich besser für ihn lief, kam der Wechsel nach Paris im Sommer 2018 umso überraschender.

Fax-Panne verfolgt Choupo-Moting

Das Verrückte: Ein Mal wäre für Choupo-Moting um ein Haar tatsächlich eine Ablösesumme fällig geworden. Am 31. Januar 2011, dem letzten Tag des damaligen Winter-Transferfensters, wollte der Hamburger SV den 22-Jährigen an den 1. FC Köln verkaufen. Weil aber das Fax-Gerät streikte, kam das Papier zwölf Minuten zu spät in der DFL-Zentrale an - und die fristgerechte Verpflichtung des Stürmers nicht zustande.

Nun hat einen Tag vor Ende des Transferfensters aber alles geklappt.

"Ich bin froh, dass wir Eric verpflichten konnten. Er gibt unserem Kader in der Offensive, vor allem im Zentrum eine Tiefe, die wir brauchen werden", sagte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic in der offiziellen Mitteilung.

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Der Stürmer zeigte sich hocherfreut über den nächsten Schritt in seiner Karriere: "Es ist ein schönes Gefühl, wieder in die Bundesliga zurück zu kommen – und dann auch noch beim größten Klub Deutschlands. Wer würde nicht gerne für den FC Bayern auflaufen? Es ist eine Ehre, für diesen Verein zu spielen."

Choupo-Moting weiß derweil, dass er meistens auf der Bank sitzen wird - wenn alles normal läuft und sich Robert Lewandowski nicht verletzt. Für den Neuen ist das kein Problem. Er hat die Rolle des Edeljokers bereits in Paris ausgefüllt und zeigte im Mai eindrucksvoll, dass man nach Einwechslungen auf ihn zählen kann.

Tuchels Edeljoker sticht gegen Atalanta

Im Viertelfinale der Champions League führte er Paris quasi im Alleingang zum 2:1-Sieg. Erst leitete er den Ausgleich stark ein und war in der Nachspielzeit dann der Held mit seinem entscheidenden Treffer.

Der 31-Jährige widerlegte mit einem einzigen Tor all jene, die in ihm nur eine Fehlbesetzung inmitten des Pariser Starensembles sahen. Sogar die französische Presse, die schon kübelweise Spott über den früheren Bundesligastürmer ergossen hatte, sah sich genötigt, Choupo-Moting zum Heroen zu deklarieren.

Einer der wenigen, die Choupo-Motings Qualitäten zumindest erahnten, stieß schließlich ekstatische Jubelschreie aus, als sein Joker tatsächlich stach: Coach Thomas Tuchel.

"Er ist außergewöhnlich, das habe ich schon immer gesagt", lobte der PSG-Trainer seinen Schützling, den er in der 79. Minute als letzten seiner fünf Wechsel ins Spiel geschickt hatte.

Sané freut sich über den neuen Stürmer

Zuvor konnte der Stürmer in gut zwei Jahren nur in Ansätzen beweisen, was Tuchel in ihm schlummern sah. Drei Tore in 31 Einsätzen verzeichnete der Angreifer in seiner ersten PSG-Saison, im zweiten Jahr gelangen ihm immerhin sechs Treffer in 18 Pflichtspielen.

In dieser Zeit verstärkte sich das öffentliche Bild vom mittelmäßig begabten und sogar tapsigen Angreifer. Unvergessen ist die Szene, als er im April 2019 beim 2:2 von PSG gegen Racing Straßburg einen sicher aufs Tor zurollenden Ball von Christopher Nkunku auf der gegnerischen Torlinie klärte und damit ein eigenes Tor verhinderte.

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L'Equipe nannte den Fauxpax den "schlimmsten Fehlschlag in der Geschichte".

Dem FC Bayern ist das egal. Er setzt auf Choupo-Moting. Einige Teamkollegen begrüßten den Neuzugang bereits erfreut auf ihren Kanälen in den sozialen Medien. "Willkommen in München, Bro", schrieb Leroy Sané, der bei Schalke zwischen 2014 und 2016 mit dem Stürmer zusammenspielte, nach dem ablösefreien Wechsel.