Bayern patzt beim Spitzenspiel in Frankfurt

Bayern patzt beim Spitzenspiel in Frankfurt

Klub-Weltmeister Bayern München hat bei der Generalprobe für die Champions League einen empfindlichen Rückschlag beim Überraschungsteam Eintracht Frankfurt kassiert. Die personell arg gebeutelte Mannschaft von Trainer Hansi Flick verlor bei den starken Hessen mit dem überragenden Amin Younes nach einem uninspirierten Auftritt 1:2 (0:2).

Der Vorsprung im Titelkampf der Fußball-Bundesliga auf Verfolger RB Leipzig könnte am Sonntag auf zwei Punkte schrumpfen. Nach dem enttäuschenden Remis gegen Arminia Bielefeld (3:3) offenbarten die Bayern trotz des Treffers von Robert Lewandowski (53.) auch vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse bei Lazio Rom am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) ungewohnte Schwächen.

Die Eintracht bleibt dank der Tore von Daichi Kamada (12.) und Younes (31.) das punktbeste Team des Jahres und nach elf Ligaspielen ohne Niederlage auf Kurs Richtung Champions League. Zudem traf das Team von Adi Hütter zum elften Mal nacheinander mindestens zweimal und stellte damit den Vereinsrekord von 1977 ein.

Das mit Spannung erwartete Torjäger-Duell zwischen Weltfußballer Lewandowski und Frankfurts Andre Silva fiel allerdings aus. Der Portugiese Silva, mit 18 Treffern bester Torschütze der Hessen, stand aufgrund von Rückenproblemen nicht zur Verfügung und wurde durch Luka Jovic ersetzt, der erstmals nach seiner Rückkehr von Beginn an ran durfte. Beim Rekordmeister hatten vor dem 100. Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der Liga sieben Ausfälle für Unruhe gesorgt.

Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw agierten die Bayern im ersten Durchgang erschreckend schläfrig in der Defensive und ideenlos im Offensivspiel. Nach einer Unterbrechung wegen einer Verletzung bei Linienrichter Mike Pickel belohnte Kamada umgehend den starken Beginn der Hütter-Elf mit der Führung.

Vor allem Younes bereitete der Bayern-Abwehr um Startelf-Rückkehrer Jerome Boateng große Probleme. Der quirlige Spielgestalter überlistete zunächst beinahe Nationaltorhüter Manuel Neuer von der Mittellinie (15.), ehe er Ball beim zweiten Treffer sehenswert in den Winkel setzte. Anschließend jubelte Younes mit einem Gedenkshirt für die Ermordeten des rassistisch motivierten Anschlags in Hanau vor einem Jahr.

Erst kurz vor der Pause wurden die Gäste durch Kingsley Coman (40.) und Eric Maxim Choupo-Moting (44.) gefährlich. Für Flick deutlich zu wenig, zur zweiten Hälfte brachte er Leon Goretzka, der nach überstandener Corona-Infektion sein Comeback feierte und die wütenden Angriffe des Tabellenführers nach dem Seitenwechsel anführte.

Der Anschluss durch Lewandowski nach Vorarbeit von Leroy Sane gab weiteren Aufwind, sorgte bei Flick, der nach 61 Minuten die Gelbe Karte wegen Meckerns sah, aber nur für wenig Erleichterung. Gegen die anschließend verunsicherte Eintracht nutzte Goretzka (64.) die drückende Überlegenheit beinahe zum Ausgleich.