Bayer mit Pharma-Deal, Monsanto bleibt im Fokus – Aktie stark unter Druck

Bayer: Das mehrfache Risiko durch Glyphosat

Im Fokus des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer steht weiterhin die geplante Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto. Zuletzt ließ das Unternehmen aber mit einer Kooperation im Pharmabereich aufhorchen. Mit Loxo Oncology aus Stamford im US-Bundesstaat Connecticut hat sich der DAX-Konzern sein Geschäft mit Krebsmitteln verstärkt. Ziel des Deals ist die Entwicklung und Vermarktung neuartiger Krebstherapien mit gezielter Wirkung gegen onkogene Treiber. Genauer gesagt geht es um die Entwicklung und Vermarktung von Larotrectinib (LOXO-101) und LOXO-195. Ein Zulassungsantrag für Larotrectinib ist in den USA für Ende 2017 beziehungsweise Anfang 2018 vorgesehen. In den USA soll das Mittel gemeinsam vertrieben werden. Außerhalb der USA übernimmt Bayer die Vermarktung allein. Die Vereinbarung sehe vor, dass Loxo Oncology zunächst eine Vorabzahlung in Höhe von 400 Millionen Dollar und bei Erreichen bestimmter Zulassungs- und Verkaufsziele für Larotrectinib in den wichtigsten Märkten weitere Zahlungen von bis zu 450 Millionen Dollar von Bayer erhält.

„Die Zusammenarbeit mit Loxo Oncology ist ein weiterer Meilenstein in unserem Bestreben, unser Onkologie-Geschäft auszubauen, und unterstreicht unser Engagement für dieses Therapiegebiet", sagte Dieter Weinand, Mitglied im Vorstand der Bayer AG und Leiter der Division Pharmaceuticals. "Der sehr innovative Ansatz von Loxo Oncology ergänzt unsere Onkologie-Pipeline mit äußerst differenzierten Substanzen für unterschiedlichste Behandlungsmodalitäten.“

Zudem hat Bayer am heutigen Mittwoch einen Führungswechsel im schwächelnden Geschäft mit rezeptfreien Mitteln bekannt gegeben. Zum 1. März 2018 wird Heiko Schipper in den Bayer-Vorstand berufen. Schipper ist Bayer zufolge Manager beim Nahrungsmittelkonzern Nestlé.

Verkaufssignal

Die Bayer-Aktie ist zuletzt allerdings deutlich unter Druck gekommen. Zum einen belastete die jüngste allgemeine Korrektur im deutschen Aktienmarkt, zum anderen die Diskussion um das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat und hier insbesondere um die Verlängerung der EU-Zulassung. Das Bayer-Papier ist dabei in den vergangenen Tagen unter die 200-Tage-Linie zurückgefallen und hat damit ein erneutes Verkaufssignal generiert. DER AKTIONÄR bleibt seiner Einschätzung: Es gibt bessere Titel im DAX.