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Bayer: Der nächste Nackenschlag

Neben der scharf kritisierten Monsanto-Übernahme wird Bayer mit neuen Problemen in der Pharma-Sparte konfrontiert. In einem Prozess in den USA hat das wichtigste Produkt der Leverkusener, der Gerinnungshemmer Xarelto, eine Niederlage kassiert. Die DAX-Aktie reagiert in einem ohnehin schwachen Marktumfeld mit deutlichen Verlusten und generiert ein Verkaufssignal.

In Philadelphia erhielt eine Frau Recht, die gegen den Bayer-Blockbuster eine Klage eingereicht hatte. Der DAX-Konzern soll nun satte 28 Millionen Dollar Schadensersatz bezahlen. Die Leverkusener wehren sich und möchten gegen das Urteil vorgehen. 28 Millionen Dollar klingt nicht viel, doch dies könnte unter Umständen erst die Spitze des Eisberges sein. Denn insgesamt ist in den USA mit 18.000 Klagen zu rechnen. Der Vorwurf: Nebenwirkungen von Xarelto.

Es ist der erste Prozess, der gegen den Blockbuster in den USA entschieden wurde. Wie wichtig der Blutverdünner für das Bayer-Wachstum in der Pharma-Sparte ist, zeigt die erwartete Umsatzentwicklung. Die bei bei der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten rechnen in diesem Jahr mit Erlösen von 3,36 Milliarden Euro, 2018 mit 4,40 Milliarden Euro. 2020 wird mit 4,85 Milliarden Euro an Xarelto-Umsätzen gerechnet.

Charttechnisch angezählt

Der verlorene Prozess in den USA belastet und lässt die Bayer-Aktie auf den tiefsten Stand seit August abrutschen. Mittlerweile notieren die DAX-Papiere an der horizontalen Unterstützung bei 103,70 Euro. Fällt diese Marke, droht die Aktie weiter an Boden zu verlieren. Die nächsten Unterstützungen befinden sich bei 100,00 Euro sowie 98,00 Euro. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner pessimistischen und kritischen Einstellung, was den DAX-Konzern angeht.