Baugenehmigungen im Januar weiter stark zurückgegangen
Die Zahl der Baugenehmigungen ist auch im Januar stark zurückgegangen: Zu Jahresbeginn wurden nur 21.900 neue Wohnungen genehmigt, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat um 26 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Im vergangenen Jahr waren die Baugenehmigungen bereits auf den tiefsten Stand seit 2018 gefallen.
"Der Wohnungsbau ist in einer Schockstarre", erklärte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). "Wir sehen mehr und mehr die Ergebnisse einer rigoros zusammengestrichenen Förderpolitik im Neubau." Hinzu kämen die immensen Zinsbelastungen für Wohnungsbaukredite. Gerade private Haushalte bauten immer weniger.
Im Januar war der Rückgang vor allem bei Genehmigungen für Zweifamilienhäuser hoch, er betrug 48,4 Prozent im Vorjahresvergleich, wie die Statistiker mitteilten. Für Einfamilienhäuser gab es 25,5 Prozent weniger Genehmigungen, für Mehrfamilienhäuser 28,6 Prozent weniger.
Zu Jahresbeginn wurde damit der Bau von 1300 Zweifamilienhäusern, 4900 Einfamilienhäusern und 11.500 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern genehmigt. Die Statistik berücksichtigt Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden und für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden.
ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa warnte vor einer "handfesten Wohnungsmarktkrise". Er forderte, die strikten Bedingungen bei den KfW-Förderprogrammen für eine gewisse Zeit auszusetzen. Ohne eine Zins-Unterstützung durch die KfW für alle Bauwilligen "werden wir noch dramatischere Zahlen sehen".
ilo/hcy