Basler: Müller nur Bankdrücker bei Bayern

In der bisherigen Vorbereitung des FC Bayern hat Thomas Müller einen glänzenden Eindruck hinterlassen.

Dennoch sieht der ehemalige FCB-Star Mario Basler Probleme auf den Publikumsliebling zukommen - wegen James Rodriguez.

"Das war sicherlich ein toller Transfer", sagte Basler im Gespräch mit SPORT1:

"Aber er ist einer für Positionen, auf denen noch andere Spieler spielen wollen. Da wird es interessant sein zu sehen, wie es mit Thomas Müller weitergeht."

Der Ex-Nationalspieler glaubt daher, dass Müller in der kommenden Saison öfter auf der Bank Platz nehmen muss.

"Ich denke, das wird so kommen", sagte SPORT1-Experte Basler: "Schon letzte Saison hat er ja nicht so oft von Anfang an gespielt. "

Kein Platz für den Publikumsliebling

Müller ist nach Ansicht des 45-Jährigen, der von 1996 bis 1999 in München spielte, der Leidtragende des Überangebots in der Offensive.

"Es wird spannend, wie jetzt die Positionen verteilt werden. Ich sehe eher Thiago auf dieser Position hinter Lewandowski. Auf den Außenpositionen sind Robben und Ribery relativ gesetzt", meinte Basler.

"Also bleibt ja eigentlich nur noch die Zehnerposition oder die hängende Spitze."

Durchwachsene letzte Saison

Genau hier fühlt sich aber Weltmeister Müller am wohlsten. Im ersten Jahr unter Trainer Carlo Ancelotti spielte Müller eine durchwachsene Saison.

Der italienische Coach forcierte in der Sommerpause den Transfer von James nach München. Mit dem Kolumbianer hatte Ancelotti bereits bei Real Madrid erfolgreich zusammen gearbeitet.

"Jetzt kommt der Lieblingsspieler des Trainers. Der, den er unbedingt haben wollte - auf der Position, wo man Müller eigentlich immer gesehen hat. Und da muss man davon ausgehen, dass James gesetzt ist", sagte Basler.

Widerspruch von Ancelotti und Rummenigge

Allerdings widersprach Ancelotti dieser These am Dienstag.

"Wir haben James nicht gekauft, um Thomas Müller zu ersetzen. Oder Thiago, Franck Ribéry oder Arjen Robben", sagte der Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den FC Arsenal (Mittwoch, ab 13.15 Uhr live auf SPORT1):

"Wir haben ihn gekauft, damit wir ein besseres Team haben. Wenn er es nicht verdient, zu spielen, wird er nicht spielen. Wir haben mehr Konkurrenz im Team, das ist gut."

Ähnlich äußerte sich zuvor bereits Karl-Heinz Rummenigge. "Ich glaube nicht, dass es eine schwere Situation für ihn ist", widersprach der Vorstandsboss Basler bei Sky:

"James ist nicht gekauft worden als Problem für Thomas Müller."

Der selber bleibt weiterhin gelassen. "Er ist ein Spieler mehr, der uns besser macht, der uns in wichtigen Spielen eine Option mehr gibt", sagte Müller über James.

Zusammen stark gegen Bremen

Dass sich Ancelotti nicht unbedingt zwischen beiden entscheiden muss, zeigte der lockere 2:0-Sieg im Finale des Telekom Cups gegen Werder Bremen.

Am Samstag standen Müller und James gemeinsam auf dem Platz. Der Kolumbianer spielte anstelle des verletzten Arjen Robben auf dem rechten Flügel, Müller als hängende Spitze.

Der deutsche Nationalspieler glänzte als Torschütze und Vorlagengeber - und bekam sogar ein Sonderlob vom Trainer.

"Er hat sich fantastisch bewegt, für die Mannschaft gespielt und ein tolles Tor geschossen. Er war der beste Mann auf dem Platz", schwärmte Ancelotti danach.