Bald Gespräche zwischen rivalisierenden Generälen im Sudan?
Auch zu Beginn der Woche gab es im Sudan wieder schwere Gefechte zwischen Regierungstruppen und paramilitärischen Einheiten. Auf Aufnahmen vom Montag hallen Schüsse durch die Luft der Hauptstadt Khartum.
Der UN-Sondergesandte Volker Perthes sieht dennoch Signale für Gespräche zwischen den rivalisierenden Generälen. Beide Seiten wollten Vertreter für Verhandlungen entsenden - die in Saudi-Arabien oder im Südsudan stattfinden könnten, so Perthes.
Das Welternährungsprogramm, das seine Maßnahmen im Sudan aufgrund der Gefahr ausgesetzt hatte, will nun angesichts der Hungersnot wieder mit der Verteilung von Nahrungsmitteln beginnen. Dafür muss jedoch der Zugang für humanitäre Hilfe gewährleistet sein.
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Der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths bezeichnete die humanitäre Situation als "am Tiefpunkt angelangt".
Und während Tausende von Ausländern evakuiert wurden, fliehen Zehntausende von Einheimische vor den Kämpfen über jede erreichbare Grenze. Rund 73.000 haben ihre Heimat bisher Schätzungen zufolge verlassen.
Es kommt zu einer Massenflucht in die Nachbarländer, darunter Ägypten, der Tschad und die Zentralafrikanische Republik. Das UN-Flüchtlingshilfswerk rechnet damit, dass bis zu 800.000 Menschen Schutz suchen werden.
Die Gefechte im Sudan gehen auf einen Machtkampf zwischen dem Übergangsstaatsoberhaupt und Oberfehlshaber der Armee, Abdelfattah al-Burhan, sowie dem RSF-Anführer Mohamed Hamdan Dagalo zurück. Die Gefechte haben Hunderttausende in die Flucht getrieben.