Autofahrer tötet acht Menschen vor Einwandererunterkunft in Texas

Ein Autofahrer ist vor einer Einwandererunterkunft im US-Bundesstaat Texas in eine Menge gefahren und hat acht Menschen tödlich verletzt. Mehrere weitere Menschen wurden nach Polizeiangaben bei dem Vorfall in der Stadt Brownsville verletzt.
Ein Autofahrer ist vor einer Einwandererunterkunft im US-Bundesstaat Texas in eine Menge gefahren und hat acht Menschen tödlich verletzt. Mehrere weitere Menschen wurden nach Polizeiangaben bei dem Vorfall in der Stadt Brownsville verletzt.

Ein Autofahrer ist vor einer Einwandererunterkunft im US-Bundesstaat Texas in eine Menge gefahren und hat acht Menschen getötet. Mehrere weitere Menschen wurden nach Polizeiangaben bei dem Vorfall in der Stadt Brownsville am Sonntag verletzt. Der Fahrer wurde festgenommen. Die Polizei ermittelt, ob es sich um einen Unfall oder eine gezielte Attacke handelte. Nach Angaben eines Augenzeugen hatte der Autofahrer die Menschen beleidigt, bevor er beschleunigte.

Einem Polizeisprecher zufolge war der Fahrer mit seinem grauen SUV über eine rote Ampel gefahren und hatte dann die an einer Bushaltestelle vor dem Gebäude wartenden Menschen überfahren. Sieben Menschen waren sofort tot, ein weiterer starb Medienberichten zufolge später im Krankenhaus. In dem eigentlich als Obdachlosenunterkunft vorgesehenen Gebäude in Brownsville nahe der Grenze zu Mexiko seien wegen des "derzeitigen Andrangs" Einwanderer untergebracht, sagte der Polizeisprecher.

Augenzeugen hielten den Autofahrer fest, bis die Polizei eintraf. Er sei wegen rücksichtslosen Fahrens verhaftet worden, sagte der Polizeisprecher Martin Sandoval im örtlichen Fernsehen. Es sei aber sehr wahrscheinlich, dass noch weitere Beschuldigungen hinzukämen. Ob es sich um einen Unfall oder um eine gezielte Attacke gehandelt habe, sei Gegenstand der Ermittlungen.

Der Augenzeuge Luis Herrera, der bei dem Vorfall am Arm verletzt wurde, sagte der Nachrichtenagentur AFP, unmittelbar vor dem Unfall sei eine Frau in einem Auto an der Bushaltestelle vorbeigefahren und "hat uns gewarnt, aus dem Weg zu gehen". Wenige Augenblicke später sei der Mann vorgefahren und habe die Menschen an der Bushaltestelle mit Gesten und Worten beleidigt, berichtete der 36-jährige Venezolaner. Dann habe er stark beschleunigt und die Menschen mit seinem Auto überfahren.

Insgesamt hätten etwa 25 Menschen an der Bushaltestelle auf der anderen Straßenseite gewartet, sagte der Leiter der Obdachlosenunterkunft, Victor Maldonado. Die Menschen aus Venezuela hätten zuvor in der Einrichtung gefrühstückt. Dort seien derzeit Menschen aus Chile, Kolumbien, Ecuador, China und der Ukraine untergebracht und auch "mehrere Venezolaner", fügte er hinzu.

Die US-Behörden bereiten sich derzeit auf das Auslaufen einer als "Title 42" bekannten Abschieberegelung am Donnerstag vor. Die im März 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump eingeführte Regelung sieht vor, dass an der Grenze zu Mexiko aufgegriffene Migranten abgewiesen oder umgehend wieder abgeschoben werden, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.

Mit dem Auslaufen der Regelung erwarten die Behörden einen Ansturm von Flüchtlingen und Migranten an der Grenze zu Mexiko. Die Regierung von Präsident Joe Biden hat bereits klargestellt, dass sie weiterhin hart gegen illegale Grenzübertritte vorgehen will. Zugleich sollen mehr Möglichkeiten für eine legale Einreise geschaffen werden.

mid/mhe