Australien verbietet zum Schutz von Koalas Abholzung in Waldgebiet
Australien hat ein Abholzungsverbot für ein Waldgebiet erlassen, das als Rückzugsort für eine große Koala-Population dient. Die Holzgewinnung in dem 8400 Hektar umfassenden Wald mit 106 "Koala-Hubs" werde unterbrochen, erklärte die Regierung des Bundesstaates New South Wales am Dienstag. Die Gegend soll demnach ein wichtiger Teil eines geplanten 315.000 Hektar großen Koala-Nationalparks an der Ostküste des Landes werden.
Mit dem Nationalpark sollen die Koalas in der Region "vor dem Aussterben gerettet" werden, erklärte die Regierung. Der kommissarische Vorstand des Naturschutzrats von New South Wales, Brad Smith, nannte das Gebiet den "wichtigsten Lebensraum für Koalas weltweit".
Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF ist die Zahl der Koalas in New South Wales drastisch zurückgegangen. Zwischen 2000 und 2020 habe sich die Population aufgrund von Abholzung, Dürren und Buschfeuern mehr als halbiert, erklärte WWF-Sprecher Stuart Blanch. Der jetzige Schritt sei "eine Chance, diese Tragödie herumzudrehen".
Kritik kam von den australischen Grünen. Sprecherin Sue Higginson nannte den Schritt "ein Geschenk an die Holzindustrie". Ihr zufolge bleiben 58 Prozent des künftigen Nationalparks von dem Abholzungsverbot unberührt. Zudem werde das Verbot wohl nicht vor 2025 umgesetzt werden können, argumentierte sie. Die Regierung müsse mit dem Umbau der Waldindustrie beginnen, "bevor es zu spät für die Koalas ist".
ma/jes