Ausschreitungen bei Demonstration zum 1. Mai in Stuttgart
Bei einer Kundgebung zum 1. Mai hat es am Montag in Stuttgart gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Die Polizei setzte nach eigenen Angaben Pfefferspray und Schlagstöcke gegen Angreifer ein, die sie dem linken Spektrum zuordnete. Die Rede war von Pyrotechnik und Handgreiflichkeiten. Zudem beanstandeten die Beamten Vermummungen, Schutzbrillen, Handschuhe und "sonstige Werkzeuge" bei Teilnehmern.
Der Aufzug durfte sich zwar später vom Schlossplatz zunächst in Bewegung setzen. Er wurde nach Polizeiangaben aber bald am Karlsplatz von der Versammlungsleitung beendet.
Am Sonntagabend hatte es bei einem Frauenmarsch in Berlin-Kreuzberg Ausschreitungen gegeben. Laut Polizei flogen Flaschen und Pyrotechnik, zudem wurden Beamte mit Regenschirmen angegriffen.
Die Polizei berichtete am Montag von 13 "freiheitsbeschränkenden Maßnahmen" gegen neun Männer und vier Frauen. Elf Beamte seien verletzt und insgesamt 20 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Am Montag soll noch die traditionelle "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration" durch Neukölln und Kreuzberg ziehen. Die Polizei bereitete sich auf tausende Teilnehmer vor.
Bei den Protesten in Berlin ist die Polizei dieses Jahr mit 6300 Beamtinnen und Beamten im Einsatz. Unterstützung kommt aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei.
Auch in Hamburg demonstrierte das linke Spektrum. Ein Aufzug unter dem Motto "Klassensturz statt Kassensturz" verlief laut Polizei bis auf Verstöße gegen das Vermummungsverbot ohne größere Vorfälle.
In der Spitze wurden bis zu 2700 Teilnehmende gezählt. Zwei weitere Kundgebungen - eine aus dem anarchistischen Spektrum und die "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration" - sollten später starten.
awe/cfm
VIDEO: Istanbul: Polizei verhindert mit Gewalt Mai-Demo am Taksim-Platz