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"Völlig unfair": Ferrari warnt die FIA

Das Bouncing-Problem bleibt das große Streitthema der Formel 1!

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto droht der FIA Gegenwind an, falls die Pläne zu den neuen Unterböden für 2023 voranschreiten, um das Thema Porpoising in den Griff zu bekommen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Der Automobil-Weltverband möchte die Kanten der Unterböden sowie den Diffusorkanal anheben. Dabei beruft sich die FIA in erster Linie auf Sicherheitsgründe.

Formel 1: Mercedes spricht sich für Regeländerung aus

Vor allem Mercedes spricht sich für diese Regeländerung aus. Toto Wolff verwies zuletzt auf ein medizinisches Gutachten über das Porpoising, welches die FIA in Auftrag gegeben hatte.

„Das Resümee der Ärzte ist, dass Frequenzen von ein bis zwei Hertz, die über ein paar Minuten anhalten, zu Hirnschäden führen können. Wir haben sechs bis sieben Hertz über mehrere Stunden“, schilderte er anschließend.

Der neuerliche Auslöser des Streits: Ausgerechnet die Silberpfeile würden von einer potenziellen Änderung am meisten profitieren, vermutet die Konkurrenz. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Dementsprechend glauben einige Teams nicht, dass der Grund für die Mercedes-Haltung tatsächlich ein sicherheitsrelevantes Problem ist.

Ferrari wehrt sich gegen FIA-Vorstoß

Laut Binotto gebe es „keinen Grund, warum wir aus Sicherheitsgründen Veränderungen vornehmen sollten“, sagte er und fügte hinzu: „Wenn man auf die vergangenen Rennen schaut, sehe ich kein Sicherheitsproblem.“

Der Ferrari-Teamchef ergänzte: „Wenn die FIA die Aero-Regeln für 2023 ändern würde, wäre das zu diesem Zeitpunkt des Jahres sehr schlecht. Es bleibt zu wenig Zeit, um ein Konzept zu ändern, und es wird zu diesem Zeitpunkt wieder völlig unfair sein.“

„Und sollten sie das machen, dann werden wir versuchen zu verstehen, wie wir sie aufhalten können. Denn wir stimmen ihnen einfach nicht zu“, warnte der Italiener in Richtung des Automobil-Weltverbands.

FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem teilte jüngst via Twitter mit, dass das überarbeitete Technische Reglement für 2023 bereits dem Motorsport-Weltrat WMSC übermittelt wurde.

Ferrari und Red Bull ziehen am gleichen Strang

Obwohl Red Bull mittlerweile zum Hauptgegner von Ferrari in der WM geworden ist, vertreten beide Teams beim Thema Unterboden den gleichen Standpunkt.

„Wenn man über das Reglement und die Zukunft diskutiert, dann ist das zum Wohle der Formel 1, und es sollte nur einen gesunden Menschenverstand geben, der das Wohl der Formel 1 ist“, sagte Binotto. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Der 52 Jahre alte Boss der Traditionsrennstalls führte aus: „Ich denke, wenn man bei jedem einzelnen Thema ein solches Gleichgewicht herstellt, dann wird es zu Lobbyarbeit und Interessenvertretung, was mittel- oder langfristig nicht gut für den Sport ist.“

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