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Neuer deutscher Box-Weltmeister: Was Krasniqis Coup wert ist

Neuer deutscher Box-Weltmeister: Was Krasniqis Coup wert ist

Boxprofi Robin Krasniqi ist überraschend neuer Weltmeister im Halbschwergewicht.

Der 33-Jährige aus Augsburg schlug vor 2000 Zuschauern in Magdeburg Titelverteidiger Dominic Bösel aus Freyburg in Sachsen-Anhalt in der dritten Runde k.o. und entriss ihm den Interimstitel des Weltverbandes WBA sowie den Gürtel des kleineren Verbandes IBO.

Erster Sieg im dritten WM-Kampf

Für Krasniqi war es der erste Sieg im dritten WM-Kampf seiner Karriere, insgesamt war es sein 51. Erfolg im 57. Kampf. Mit seinem Sieg wandelt er in den Fußstapfen der früheren deutschen Halbschwergewichts-Weltmeister Henry Maske, Dariusz Michalczewski, Graciano Rocchigiani und Jürgen Brähmer. 2015 hatte Krasniqi einen WM-Fight gegen Brähmer verloren, auch 2013 hatte er gegen den Briten Nathan Cleverly vergeblich nach dem Titel gegriffen.

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"Dieser Kampf hat 15 Jahre gedauert. Ich habe Höhen und Tiefen erlebt, ich habe geweint. Herzlichen Dank an jeden, der an mich geglaubt hat", sagte Krasniqi in der ARD: "Ich wünsche Dominic, dass er stark zurückkommt. Wir sind eine große Familie, wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen."

Bösel hatte sich die Interims-WM im November 2019 gegen den Schweden Sven Fornling gesichert, seither aufgrund der Corona-Pandemie aber keinen Kampf mehr bestritten.

Von Ringrost war zunächst nichts zu sehen, wenngleich Krasniqi von Beginn an aktiv war. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase landete der gebürtige Kosovare aber in der dritten Runde mit einer krachenden Rechten den entscheidenden Schlag zum Sieg.

Krasniqi nun Kollege von Anthony Joshua

Als IBO-Champion ist Krasniqi nun in guter Gesellschaft: Zu den aktuellen Titelträgern des Verbands zählen Anthony Joshua (Schwergewicht) und Gennadi Golowkin (Mittelgewicht), zu den vergangenen Floyd Mayweather, Wladimir Klitschko, Lennox Lewis und der kommende Mike-Tyson-Gegner Roy Jones Jr.Im Weltergewicht ist derzeit Krasniqis Landsmann Sebastian Formella IBO-Weltmeister.

Der Titel hat also durchaus Ansehen in der Branche, wenngleich die Titel der "Big-4"-Verbände WBA, WBC, IBF und WBO immer noch als wertvoller gelten.

In der Hierarchie der WBA ist Krasniqi nun die Nummer 3 hinter dem ungeschlagenen Super-Champion Dimitri Biwol und und dem regulären Weltmeister Jean Pascal aus Kanada. Der Sieg über Bösel dürfte ihm die Tür öffnen, nach den größeren Trophäen zu greifen.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)