Asean-Länder bei Gipfeltreffen in Indonesien "zutiefst besorgt" über Gewalt in Myanmar
Der südostasiatische Staatenbund Asean hat sich bei einem Gipfeltreffen in Indonesien "zutiefst besorgt" über die anhaltende Gewalt in Myanmar gezeigt und den jüngsten Angriff auf einen Diplomaten-Konvoi zur Koordinierung von humanitärer Hilfe verurteilt. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung forderten die Asean-Staats- und Regierungschefs "die sofortige Beendigung aller Formen der Gewalt", um humanitäre Hilfe und einen Dialog zu ermöglichen.
Am Sonntag war der Fahrzeugkonvoi mit Diplomaten und Beamten, die die humanitäre Asean-Hilfe in Myanmar koordinieren, im Osten des Landes unter Beschuss geraten. Nach Angaben aus Singapur und Indonesien befanden sich auch einige ihrer Botschaftsmitarbeiter in den Fahrzeugen.
Das Militär hatte im Februar 2021 die Macht in Myanmar wieder an sich gerissen und die mit großer Mehrheit gewählte Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Proteste gegen den Putsch schlug die Junta gewaltsam nieder.
Bei den Gesprächen der Asean-Mitgliedsländer auf der indonesischen Insel Flores standen die Unruhen in Myanmar nicht zuletzt auch deshalb im Mittelpunkt, weil der Staatenbund zuvor wegen vermeintlicher Untätigkeit kritisiert worden war.
Im April waren bei einem international verurteilten Vakuumbomben-Angriff auf ein Dorf in einer Hochburg von Junta-Gegnern rund 170 Menschen getötet worden. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte die Asean-Länder und den UN-Sicherheitsrat daraufhin aufgefordert, entschiedener gegen Myanmars Militärjunta vorzugehen.
Zu den zehn Asean-Ländern gehören Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, die Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam und Brunei.
ahe/kas