Anthony Hopkins: Die „Schweigen der Lämmer“-Fortsetzungen waren ein Fehler

Anthony Hopkins bedauert, dass er seine Paraderolle als Hannibal Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer“ in den beiden Fortsetzungen „Hannibal“ und „Roter Drache“ noch einmal gespielt hat.

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Ziemlich lapidar reagierte der Oscarpreisträger auf die Frage des Online-Hollywood-Magazins „The Wrap“, ob er noch einmal in die Rolle des Lector schlüpfen würde.

Hopkins antwortete kurz angebunden mit „Nein.“ Auf die Frage, warum, erklärte er: „Ich habe die Rolle einmal gespielt. Dann habe ich den Fehler gemacht, das ein zweites Mal zu tun – und ein drittes Mal. ‚Das Schweigen der Lämmer’ ist OK. Es war ein guter Film.“

Der 78-Jährige beendete das Thema ein für alle Mal mit der Feststellung „Noch einmal will ich das nicht machen. Damit bin ich fertig.“.

Obwohl der in Wales geborene Hopkins schon seit über einem Vierteljahrhundert im Filmgeschäft war, bevor er 1990 „Das Schweigen der Lämmer“ drehte, machte ihn die Rolle des brillanten, wenn auch geisteskranken, Serienmörders und Kannibalen – die übrigens zuerst Gene Hackman angeboten worden war – über Nacht zum Superstar.

Der Film von Regisseur Jonathan Demme, der auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Harris basiert, räumte bei den Oscars richtig ab. Sowohl Jodie Foster als auch Hopkins wurden als beste Hauptdarsteller ausgezeichnet, und das, obwohl Hopkins insgesamt weniger als 25 Minuten auf der Leinwand zu sehen war.

Der enorme Erfolg des Filmes ließ die Hindernisse, mit denen das Horror-Kino bis dahin zu kämpfen hatte, verschwinden. Ein neues Subgenre, das in den 1990er Jahren überaus populär war, wurde geboren: Der Psychothriller (weitere bemerkenswerte Beispiele hierfür sind die beiden Filme ‚Sieben’ und ‚Copykill’).

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Trotzdem lief mit der Fortsetzung „Hannibal“ im Jahre 2001 von Anfang an einiges schief. Weder Jonathan Demme noch Jodie Foster waren von Thomas Harris’ Roman begeistert und lehnten schließlich eine Mitarbeit ab. Die Regie übernahm darauf Ridley Scott, Julianne Moore spielte die Rolle der Clarice Starling.

Obwohl „Hannibal“ vom Publikum nicht annähernd so gut aufgenommen wurde wie „Das Schweigen der Lämmer“, funktionierte der Film doch immerhin so gut, dass im darauffolgenden Jahr ein Prequel entstand: Brett Ratner machte sich noch einmal an Thomas Harris’ ersten Lecter-Roman „Roter Drache“, der von Michael Mann bereits im Jahr 1986 als ‚Blutmond’ verfilmt worden war (mit Brian Cox in der Rolle des Lector – aus welchem Grund auch immer der Name verändert wurde, weiß niemand so genau).

Ein vierter Film wurde im Jahr 2007 nachgeschoben. Das Prequel ‚Hannibal Rising – Wie alles begann’ geht noch weiter zurück in die Vergangenheit. Gaspard Ulliel spielt hier einen noch jungen Hannibal.

Die Figur des Hannibal wurde zuletzt unter deutlich mehr Beifall für das Fernsehen zum Leben erweckt. Mads Mikkelsen spielt die Hauptrolle in der nach drei Staffeln kürzlich abgesetzten TV-Serie.

Picture Credit: MGM-UA