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Anlässlich des Todes von Diego Maradona: ARTE-Doku zwischen Genie und Wahnsinn

"Pibe de Oro" - Goldjunge - So wurde Diego Armando Maradona in Argentinien genannt. Nach dem Tod der Fußball-Ikone schmeißt ARTE sein Programm um und zeigt eine Dokumentation über das Leben des Ausnahmekönners, der mit dem Ball zauberte, aber oft am Leben scheiterte.

In Neapel und Buenos Aires flossen Tränen, rund um den Globus stand die Fußballwelt am 25. November still. Denn obwohl Diego Armando Maradona mit 1,65 Metern nicht gerade hochgewachsen war, starb an diesem Tag möglicherweise der Größte, den dieser Sport je hervorgebracht hat. Bereits zu seinen Lebzeiten sind diverse Dokumentationen über den argentinischen Nationalheiligen gedreht worden, anlässlich des Todes des exzentrischen Ausnahmekönners zeigt ARTE am Freitag, 4. Dezember, um 21.55 Uhr, den Film "Maradona, der Goldjunge" aus dem Jahr 2006. Die Doku von Jean-Christophe Rose, welche aktuell und bis zum 25. Mai 2021 auf arte.tv abrufbar ist, begleitet den kometenhaften Aufstieg des vielleicht besten Fußballers aller Zeiten ebenso, wie dessen tiefen Fall.

So darf das legendäre Spiel bei der WM 1986 in Mexiko natürlich nicht fehlen, als dem Argentinier, der in einem Armenviertel in Buenos Aires aufwuchs, innerhalb von nur vier Minuten zwei ikonische Tore der Fußballgeschichte gelangen: Erst wird sein Handspiel-Tor gegen England zur "Hand Gottes", dann setzt er zu seinem weltberühmten Jahrhundertsolo an. Letztlich hatte es seine fußballverrückte Nation vor allem ihm zu verdanken, zum zweiten Mal den WM-Titel feiern zu dürfen. Der "Pibe de Oro" - der Goldjunge - war geboren. Aber Maradonas Leben schwankte eben zwischen Genie und Wahnsinn, und zur Wahrheit gehört auch, dass der Fußballstar 1994 wegen Dopings gesperrt wurde und anschließend Drogenskandale und Verbindungen zur Mafia öffentlich wurden.

Diegos Leben zum Streamen

Auch auf den Streaming-Plattformen sind Maradona-Dokus momentan hoch im Kurs. So entstand das Porträt mit dem schlichten Namen "Diego Maradona", welches aktuell auf Amazon Prime Video abrufbar ist, auf Basis von über 500 Stunden privaten Filmaufnahmen des Fußballgenies. Auf dem Regiestuhl nahm 2019 der Oscar-prämierte Filmemacher Asif Kapadia Platz. Auf Netflix gibt es unterdessen "Maradona in Mexiko" zu sehen. Der Film entstand ebenfalls im vergangenen Jahr und begleitete die Fußballlegende als Trainer ins mexikanische Culiacán.

Dabei geht das große Drama offenbar auch nach Maradonas Tod weiter. Wie die argentinischen Nachrichtenagentur Télam unter Berufung auf Regierungskreise vermeldete, wird aktuell gegen seinen Arzt Leopoldu Lurque wegen des Verdachts auf fahrlässiger Tötung ermittelt. Angeblich wurde die Wohnung des Mediziners durchsucht. Er habe den Weltstar, der nur 60 Jahre alt wurde, über zwölf Stunden nicht kontrolliert, was Maradonas Anwalt für "kriminellen Irrsinn" halte.