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Angst vor 'Avengers'-Spoilern: So radikal reagieren manche Fans!

Chris Hemsworth als Donnergott Thor in “Avengers: Endgame” (Bild: Marvel Studios 2019)
Chris Hemsworth als Donnergott Thor in “Avengers: Endgame” (Bild: Marvel Studios 2019)

“Avengers: Endgame” ist endlich in den Kinos gestartet. Doch nicht alle Fans können das langersehnte Superhelden-Spektakel in den ersten Tagen sehen, weshalb sie einer zunehmenden Spoiler-Gefahr ausgesetzt sind. Einige von ihnen können schon mal ziemlich ungehalten reagieren, wenn sie Opfer eines Spoilers wurden. Andere greifen zu seltsamen Methoden, um sich vor ungewollten Überraschungen zu schützen.

Spoiler einer geliebten Serie oder eines langersehnten Films können in unserem Serien- und Filmreihen-Zeitalter schon ein ziemliches Ärgernis sein. Vor allem im Fall des vor wenigen Tagen gestarteten Superhelden-Spektakels “Avengers: Endgame” kann selbst der friedfertigste Mensch sich schon mal in einen rasenden Hulk verwandeln, wenn er vorzeitig inhaltliche Details aus dem Film erfährt. Der Ärger ist durchaus nachvollziehbar, schließlich hatten die Filmemacher von Disney und Marvel das Finale der “Avengers”-Reihe jahrelang vorbereitet, während die Fans genauso lange auf den Höhepunkt der ersten drei Phasen von Marvel Cinematic Universe hin gefiebert haben.

Ist bei Marvel-Fans grade nicht sonderlich beliebt: Der American-Football-Star LeSean McCoy (Bild: AP Photo/Jeffrey T. Barnes)
Ist bei Marvel-Fans grade nicht sonderlich beliebt: Der American-Football-Star LeSean McCoy (Bild: AP Photo/Jeffrey T. Barnes)

Radikale Spoiler-Reaktionen

Wehe also denjenigen, die es wagen, das Superhelden-Spektakel zu spoilern. Trotzdem gibt es immer wieder Mutige oder besser: Leichtsinnige, welche die Probe aufs Exempel machen. Einer von ihnen ist der American-Football-Star LeSean McCoy. Der 30-jährige Runningback von Buffalo Bills hat unter anderem auf Twitter mehrere Posts veröffentlicht, in denen er wichtige Szenen aus “Avengers: Endgame” verriet. McCoy hat auf der sozialen Plattform rund 730.000 Follower, von denen waren etliche von der Aktion alles andere als begeistert. Die Folge: Der Sportler ist seit einigen Tagen einem regelrechten Shitstorm ausgesetzt. Einer Fan hat sogar eine Petition ins Leben gerufen, in der er die Buffalo Bills auffordert, den Vertrag mit McCoy zu kündigen.

Einen Shitstorm hätte sich dieser Mann aus Hongkong nur zu gerne gewünscht. Stattdessen wurde er von aufgebrachten “Avengers”-Fans verprügelt. Der Grund: Er war so dreist, den auf die nächste Vorstellung wartenden Kino-Besuchern Schlüsselszenen aus dem Film zuzurufen. Einige waren darüber so sehr verärgert, dass sie sich auf den Mann stürzten und ihm eine Tracht Prügel verpassten, wie unter anderem die Filmwebseite Deadline unter Berufung auf taiwanische Medien berichtet. Auf einem Bild, das derzeit im Internet die Runde macht, sieht man den namentlich nicht bekannten Mann blutbefleckt auf dem Boden sitzen.

Warnungen vor Spoilern

Beispiele wie diese zeigen, dass man vor Spoilern nie hundertprozentig gefeit ist. Vor allem über die unzähligen Kanäle des Internets sickern sie immer wieder durch. Auch und besonders auf sozialen Netzwerken finden sich aller Aufregung zum Trotz immer Nutzer, die sich einen Spaß daraus machen, anderen den Spaß zu verderben. Um die Menschen vor solchen Spielverderbern zu schützen, haben es sich diverse Medien zur Aufgabe gemacht, sie mit nützlichen Tipps zu versorgen. Sie reichen von Warnungen vor Filmkritiken über das Ignorieren von User-Kommentaren bis zum Aktivieren der Mute-Funktion etwa bei Twitter, durch die sensible Begriffe aus dem Account des Nutzers gefiltert werden.

Eine Spoiler-Welle hat also auch eine Flut an Maßnahmen gegen ungewollte Überraschungen zur Folge. Bei vielen Fans kann das Auf-der-Hut-Sein vor Spoilern schon mal seltsame Züge annehmen. Einige Methoden dürften kaum ernstgemeint sein wie der Vorschlag, sich bis zum Kinobesuch etwa von “Endgame” ähnlich der Überlebenden in “Bird Box – Schließe deine Augen” die Augen zu verbinden. Andere Maßnahmen scheinen übertrieben, etwa das Vorgehen vieler “Avengers”-Fans, die vorsorglich sämtliche Apps sozialer Netzwerke von ihren Smartphones löschen. Andere Methoden muten amüsant an, sprechen aber Bände. So wie die verzweifelte Aktion eines vermutlich US-amerikanischen Lehrers.

Verzweifelte Aktion eines Lehrers

Der Arme wollte “Endgame” mit seinem Bruder sehen. Weil sich der aber auf Geschäftsreise befunden hatte, war er mehrere Tage zum Warten verdammt. Damit die Schüler in lebhaften Diskussionen über den Film ja nichts über dessen Inhalt ausplaudern, brachte der Lehrer in der Schule einen Aushang an. Darauf war der dringende Appell zu lesen, bloß nicht über “Endgame” in der Nähe seines Klassenzimmers zu diskutieren. Und zwar so lange, wie der Zettel ausgehängt ist. Da kann man nur hoffen, dass sich jeder an die flehende Bitte gehalten hat.