Angriff auf syrisches Flüchtlingslager: UN spricht von Kriegsverbrechen

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Der Luftangriff auf ein syrisches Flüchtlingslager im Norden des von Bürgerkrieg gebeutelten Landes wurde von einem UN-Mitarbeiter scharf kritisiert. Stephen O'Brien, UNO-Nothilfekoordinator, äußerte sich in einem Statement auf dem Portal “reliefweb” zu dem Geschehen: “Sollte dieser obszöne Angriff vorsätzlich zivile Bauwerke zum Ziel gehabt haben, könnte es sich um ein Kriegsverbrechen handeln.”

O'Brien forderte zudem eine “sofortige, unparteiische und unabhängige Untersuchung des tödlichen Vorfalls”. Zugleich ermahnte er die Täter und versprach, sie in die Verantwortung zu ziehen. Neben dem UN-Mitarbeiter reagierten noch weitere Politiker und Offizielle auf die Attacke: So kommentierte Barack Obamas Sicherheitsbeauftragte Susan Rice per Twitter: “Ich bin schockiert über den Luftangriff auf das syrische Flüchtlingslager in der Nähe der türkischen Grenze. Es gibt keine Rechtfertigung für die Attacke auf diese unschuldigen Zivilisten.”

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Christos Stylianides, EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, twitterte zusammen mit der Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Federica Mogherini ebenfalls eine gemeinsame Stellungnahme. Die beiden kritisierten den Angriff auf das syrische Flüchtlingslager ebenfalls und forderten ein kollektives Handeln der internationalen Gemeinschaft: “Die Berichte über die vielen Todesfälle nach der Attacke auf das Lager im Norden Syriens zeigen uns, dass die verwundbarsten Menschen die ersten Opfer in Konflikten sind.”

Laut einer Beobachtungsstelle für Flüchtlinge kamen bei dem Luftangriff auf das syrische Flüchtlingslager 28 Menschen ums Leben. Unter den Opfern sollen auch mindestens sieben Kinder sein. UNO-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien sprach hingegen von 30 Toten, des Weiteren sollen mehr als 80 Personen verletzt worden sein.

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