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Analyse verrät: Kim Kardashian ist die riskanteste Werbeträgerin der USA

Kim Kardashian erreicht in den sozialen Medien ein Millionenpublikum. (Bild: Presley Ann/Getty Images for ABA)
Kim Kardashian erreicht in den sozialen Medien ein Millionenpublikum. (Bild: Presley Ann/Getty Images for ABA)

Modeunternehmen zahlen Promis viel Geld, damit sie mit ihrem Gesicht und ihrem Lifestyle die entsprechenden Marken repräsentieren. Wie eine neue Datenanalyse zeigt, setzen viele Labels beim Influencer-Marketing aber auf die falschen Persönlichkeiten.

Wie das Datenanalyseunternehmen „Spotted“ herausgefunden hat, ist derzeit Kim Kardashian unter den einflussreichsten Promis die riskanteste Wahl – und das, obwohl sie mit Fendi und Calvin Klein gerade erst wieder zwei große Werbedeals an Land gezogen hat.

„Spotted“ macht dieses Urteil an verschiedenen Faktoren fest. Unter anderem wird gemessen, wie vertrauenswürdig ein Promi erscheint, wie relevant er in der öffentlichen Wahrnehmung ist und wie gut er zu einer Marke und ihrem Zielpublikum passt. Auch riskante Äußerungen, politische Ansichten und Skandale der Vergangenheit sowie die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich wiederholen können, werden beachtet.

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Das Fazit im Fall Kim K.: „Obwohl Kim Kardashian über 22 Wohltätigkeitsorganisationen und Projekte unterstützt, mangelt es ihr an Konsumentenvertrauen und sie wird von den Kunden als riskant wahrgenommen“, erläutert „Spotted“ laut dem Lifestyleportal „Fashionista“. Grund dafür sei unter anderem ihr „unangemessenes öffentliches Verhalten“, zum Beispiel ein freizügiges Instagram-Foto von ihr, das ihre damals vierjährige Tochter North West geschossen hat, sowie das Verteidigen von Jeffree Star, nachdem dieser sich rassistisch geäußert hatte.

Wie „Spotted“ auch herausgefunden hat, kommen über 75 Prozent aller Werbedeals mit Promis nicht besonders gut bei den Kunden an. Luxusmarken fällen dabei sogar noch schlechtere Entscheidungen als massenmarkttaugliche Labels, weil sie Stars oft als „künstlerische Musen“ ansehen, ohne auf ihre öffentliche Wahrnehmung zu achten, wie „Spotted“-CEO Janet Comenos gegenüber „Fashionista“ angab. So würden gerade Versace und GAP regelmäßig schwache Werbepartnerschaften eingehen. Rolex und Dior hingegen zählen zu den Spitzenreitern.

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Neben Kim Kardashian sind überraschend auch Kims Halbschwester Kendall Jenner und Model-Kollegin Hailey Baldwin unter den Top 5 der riskantesten Werbeträger. Ihnen scheint das jedoch nicht zu schaden: Jenner arbeitet unter anderem für Longchamp, Fendi und Missoni, und Baldwin hat aktuell Deals mit Tommy Hilfiger und Levi’s. Dass sie trotz augenscheinlicher Unbeliebtheit immer wieder gebucht werden, könnte auch an ihrer Reichweite in den sozialen Netzwerken liegen: Kim Kardashian etwa hat mit 115 Millionen Followern einen der populärsten Instagram-Channels der Welt.

Es ist keine Überraschung, dass Influencer-Marketing eine immer wichtigere Alternative zur regulären Buchung von Prominenten für eine große Kampagne geworden ist. Doch mittlerweile ist sogar in diesem Bereich eine Verschiebung zu sehen: Mikro-Influencer sind auf dem Vormarsch, da Mega-Influencer – wie Kim Kardashian –, Berichten zufolge, an Wert und Glaubwürdigkeit verlieren. Aber selbst das ist keine sichere Strategie mehr, wie ein aktuelles Beispiel zeigt: Jüngst versuchte das Luxuslabel Dior, den Relaunch seiner berühmten Saddle Bag mittels Mikor-Influencern zu forcieren. Doch das Überangebot der Handtasche in deren Instagram-Feeds hatte einen gegenteiligen Effekt. Die Kunden fühlten sich von der Saddle Bag geradezu bombardiert und ließen ihrem Unmut in den Kommentaren freien Lauf.