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Amber Heard akzeptiert das Urteil im Verleumdungsprozess nicht

Amber Heard geht in Berufung. (Bild: Tinseltown/Shutterstock.com)
Amber Heard geht in Berufung. (Bild: Tinseltown/Shutterstock.com)

US-Schauspielerin Amber Heard (36) fordert, dass das Urteil im Verleumdungsprozess zwischen ihr und ihrem Ex-Mann Johnny Depp (59) aufgehoben wird. Ihr Anwaltsteam hat am Freitag bei einem Gericht im US-Bundesstaat Virginia den Antrag gestellt, den Fall neu zu verhandeln. Das Urteil, sie habe Depp verleumdet, sei nicht durch Beweise gestützt. Die Anwälte behaupten außerdem, dass ein Geschworener nicht ordnungsgemäß überprüft worden sei, und stellten in Frage, ob dieser überhaupt in die Jury hätte berufen werden dürfen.

Wer ist der "Geschworene 15"?

In dem 43-seitigen Antrag wird die Gültigkeit des Auswahlverfahrens für die Geschworenen angezweifelt und auf einen Geschworenen verwiesen, der als "Geschworener 15" bezeichnet wird und dessen Geburtsjahr in den Gerichtsunterlagen mit 1945 angegeben ist. Es wurde argumentiert, dass der Geschworene 15 "eindeutig später als 1945 geboren wurde. Aus öffentlich zugänglichen Informationen geht hervor, dass er offenbar 1970 geboren wurde".

Diese Diskrepanz werfe die Frage auf, ob der Geschworene 15 tatsächlich eine Vorladung zum Geschworenendienst erhalten habe und vom Gericht ordnungsgemäß für die Teilnahme an der Jury überprüft worden sei. "Es scheint, dass seine Identität nicht überprüft werden konnte", heißt es in der Klageschrift.

Verleumdung durch Unterstellung vs. falsche Behauptungen

Wie das "People"-Magazin weiter meldet, argumentierten Heards Anwälte in dem Antrag außerdem, dass Depp während des Prozesses "ausschließlich von einer Theorie der Verleumdung durch Unterstellung ausging und jegliche Behauptung aufgab, dass die Aussagen von Frau Heard tatsächlich falsch waren". Auch deshalb solle das Urteil verworfen werden.

Geschworenen hatten sie Anfang Juni schuldig gesprochen

Anfang vergangenen Monats gewann Depp nach rund sechs langen Prozesswochen die Verleumdungsklage gegen Heard. Er hatte sie wegen eines Beitrags, den sie 2018 in der "Washington Post" veröffentlichte, auf 50 Millionen Dollar verklagt. Darin behauptete sie, Opfer von häuslicher Gewalt zu sein. Ihren Ex-Mann hatte sie nicht namentlich erwähnt. Depp behauptete, der Beitrag habe dennoch seine Karriere ruiniert, seinen Ruf beschädigt und ihn viel Geld gekostet.

Heard hatte daraufhin eine Gegenklage gegen ihren Ex in Höhe von 100 Millionen Dollar eingereicht. Das Paar hatte 2015 geheiratet. Bereits 2016 trennten sich die beiden und wurden 2017 geschieden. Beide Parteien haben sich im Prozess unter anderem mehrfach gegenseitig der häuslichen Gewalt beschuldigt.

Die Geschworenen sprachen Depp 15 Millionen Dollar Schadenersatz zu, aber Heard muss aufgrund eines Gesetzes in Virginia, das Strafschadenersatz begrenzt, nur 10,35 Millionen Dollar zahlen - der Richter hatte den Betrag reduziert. Außerdem wurden Heard zwei Millionen Dollar Schadenersatz für ihre Gegenforderungen gegen Depp zugesprochen.

Johnny Depps Anwalt reagierte bereits

Johnny Depps Hauptverteidiger, Ben Chew, reagierte auf den neuen Antrag in einer Erklärung an "Courthouse News" mit den Worten: "Was wir erwartet haben, nur länger, nicht substanzieller".