Allianz: Jetzt geht CEO Bäte auf Shopping-Tour

Allianz darf China-Markt aufrollen

Allianz CEO Oliver Bäte ist seit Mai 2015 im Amt. Eine größere Übernahme hat es seitdem nicht gegeben, obwohl die Kriegskasse des Konzerns prall gefüllt ist. Das könnte sich jetzt ändern: Laut verschiedenen Medienberichten ist die Allianz an einer Minderheitsbeteiligung beim britischen Versicherer Liverpool Victoria Friendly Society Limited (LV=) interessiert.

In der Vergangenheit hatte Bäte mehrmals betont, die Firmenwerte in der Versicherungsbranche seien unattraktiv hoch. Bei LV= könnte der Allianz der Brexit zu gute kommen: Das britische Pfund hat nämlich gegenüber dem Euro seit vergangenen Sommer knapp 10 Prozent abgewertet.

Laut LV= befindet man sich in Gesprächen mit der Allianz. Es soll um eine „signifikante Minderheitsbeteiligung“ gehen. Das gesamte Versicherungsgeschäft der Briten wird mit einer Milliarde Pfund (1,1 Milliarden Euro) bewertet. In trockenen Tüchern ist allerdings noch nichts. Ein Sprecher von LV= sagte: „Die Gespräche sind noch nicht beendet und es ist keineswegs sicher, dass es zu einer Einigung kommen wird“.

Neues 15-Jahres-Hoch

Der angestrebte Deal würde die Marktstellung der Allianz in Großbritannien festigen – bezahlt aus der Portokasse. Es bleibt dabei: Mit einem KGV von nur 12 ist die Aktie deutlich günstiger als die Peergroup (15). Die Dividendenrendite von 4,1 Prozent gehört zudem zu den höchsten im Leitindex DAX.

Auch charttechnisch wird es bei der Allianz-Aktie spannend: Der Kurs hat gerade bei 184,50 Euro ein neues 15-Jahres-Hoch ausgebildet. Gelingt hier der nachhaltige Ausbruch, wäre das ein starkes Kaufsignal. Wer noch nicht investiert ist, kann das Signal abwarten, alle anderen können dabeibleiben. Das Kursziel des AKTIONÄR beträgt 220,00 Euro. Ein Stopp sollte bei 160,00 Euro platziert werden.