Alicia Keys: Vom Underdog zum gefeierten Popstar

Alicia Keys feiert am 25. Januar ihren 40. Geburtstag. (Bild: RCA /Sony Music)
Alicia Keys feiert am 25. Januar ihren 40. Geburtstag. (Bild: RCA /Sony Music)

Alicia Keys (40, "ALICIA") gehört zu den Frauen, die nichts von ihrem guten Aussehen einbüßen. Ähnlich wie Jennifer Lopez (51, "Let's Get Loud") strahlt Keys eine jugendliche Eleganz aus, die sie durch ihren vermehrten Verzicht auf Make-up in den vergangenen Jahren noch verstärkt hat. Sie setzt auf Natürlichkeit und hat den No-Make-up-Look geradezu optimiert, ob in Musikvideos, TV-Shows oder in den sozialen Medien. Den Weg zu mehr Natürlichkeit und zu sich selbst musste die Sängerin, die nun ihren 40. Geburtstag feiert, aber erst finden.

Alicia Keys' steile Karriere

Für ihren heutigen Erfolg musste die Sängerin kämpfen. Einer ihrer bekanntesten aktuellen Songs trägt den Titel "Underdog". Auch Keys war als Kind ein solcher "Underdog", zu Deutsch "Außenseiter". "Ich wurde von einer alleinerziehenden Mutter aufgezogen. Sie ist ein Champion, sie ist meine Inspiration. Die Leute sagten, ich würde es nie weit bringen, aber ich wurde geschaffen, um sie eines Besseren zu belehren", sagte Keys Anfang 2020 im Interview mit "Complex".

Keys wuchs im Viertel Hell's Kitchen im New Yorker Stadtbezirk Manhattan auf, das lange Zeit als einer der gefährlichsten Orte der US-amerikanischen Großstadt galt. Schon von klein auf begeisterte sie die Musik, mit fünf Jahren erhielt der spätere Popstar den ersten Klavier- und Ballettunterricht. Die High School schloss Keys vorzeitig ab, danach entschied sie sich gegen ein Studium und für die Musik. Aus ihrem ersten Label-Vertrag wurde jedoch nichts.

Erst im Jahr 2001 gelang ihr der große Durchbruch mit ihrem Debütalbum "Songs in A Minor", das sich weltweit über zwölf Millionen Mal verkaufte. Was danach kam, ist Musikgeschichte: Songs wie "Fallin'" (2001), "Another Way to Die" (2008), "Empire State of Mind" (2009) und "Girl on Fire" (2012) eroberten die Charts auf der ganzen Welt. 15 Grammys hat Alicia Keys bislang gewonnen, 2019 und 2020 moderierte sie selbst die Verleihung des Musikpreises.

"Ich bin näher bei mir als je zuvor"

Mittlerweile ist Keys bei sich angekommen. Die 40-Jährige erzählte im vergangenen Jahr, dass sie erst durch die Arbeit an ihrem neuesten Album "ALICIA" erfahren habe, wer sie wirklich sei. "Ich bin an einem Ort in meinem Leben, an dem ich all die verschiedenen Facetten von mir liebe und akzeptiere", erklärte sie "Complex".

"In der Vergangenheit habe ich nur bestimmte Seiten von mir gekannt." Nun sei sie bereit, mit allen Seiten auf Tuchfühlung zu gehen. Nie zuvor habe sie ein Album "ALICIA" betiteln können. Nun jedoch sei sie "näher bei mir als je zuvor". Auch privat läuft es rund bei der 40-Jährigen: Seit über zehn Jahren ist sie mit Rapper Swizz Beatz (42) verheiratet, die beiden haben die gemeinsamen Söhne Egypt (10) und Genesis (6).

Politischer Pop gegen Rassismus und Polizeigewalt

Zuletzt hat sich Alicia Keys auch vermehrt politisch geäußert. Im US-Wahlkampf 2020 rief sie dazu auf, wählen zu gehen. Auf ihrem neuen Album "ALICIA" thematisierte sie Rassismus und Polizeigewalt, etwa in den Songs "Underdog" und "Perfect Way To Die". Letzteren singt Keys aus der Perspektive einer Mutter, deren Kind ermordet wurde, wie sie in einem Statement zum Song erklärte. "So viele sind zu Unrecht gestorben", sagte sie. "Wir alle wissen, dass keines dieser unschuldigen Leben aufgrund von Polizeigewalt hätte genommen werden dürfen."

Erst kürzlich forderte sie mit einigen weiteren Künstlern einen strikten Einsatz gegen Rassismus. Die Botschaft richtete sie an die neue US-Regierung unter Joe Biden (78), der am 20. Januar in seinem Amt vereidigt wurde. In dem Video, das von "NowThis" veröffentlicht wurde, werden die Namen einiger Opfer von Polizeigewalt genannt.

Am Martin Luther King Day, der am 18. Januar gefeiert wurde, schrieb Keys auf Instagram: "Es gibt so viel zu verändern, vor allem im andauernden Kampf für Gerechtigkeit und gegen weiße Vorherrschaft und Rassismus. Aber wir sehen, wie weit wir kommen, wenn wir es gemeinsam tun! Das hat sich im vergangenen Jahr für mich wirklich herauskristallisiert. Lasst euch von nichts entmutigen, weil wir zusammen so stark sind."