Aktionsrat Bildung fordert mehr Berufsorientierung in Lehrplänen
MÜNCHEN (dpa-AFX) -Zur Bekämpfung des zunehmenden Fachkräftemangels fordert der aus renommierten Bildungswissenschaftlern bestehende Aktionsrat Bildung, Berufsorientierung konsequent im Bildungssystem zu verankern. "Die Studien- und Berufsorientierung muss frühzeitig, altersgerecht und fächerübergreifend erfolgen und flächendeckend im Lehrplan verankert werden", fasste der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Wolfram Hatz, am Mittwoch in München das Kernergebnis des diesjährigen Gutachtens zusammen. Die vbw hatte den Aktionsrat im Jahr 2005 initiiert.
Schülerinnen und Schüler müssten befähigt werden, die Berufswahl selbstbestimmt und kompetent zu treffen, erläuterten die Autorinnen und Autoren des Gutachtens "Bildung und berufliche Souveränität". Nur so lasse sich die hohe Abbrecherquote senken. Dafür müssten die Jugendlichen nicht nur ihre eigenen Talente und Interessen kennen. Sie müssten auch über die Vielfalt der Möglichkeiten und die Anforderungen des Arbeitsmarktes informiert werden.
Um dies zu unterstützen, sollte aus Sicht des Aktionsrates in allen Bildungseinrichtungen eine für die Förderung der beruflichen Souveränität zuständige Fachkraft ernannt werden. Und nicht zuletzt benötige es mit Blick auf die lebenslange Berufsbiografie modularisierte, standardisierte Weiterbildungsmöglichkeiten und lebensbegleitende Beratungsangebote.