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Aktien New York: Hoffnung auf bald verfügbaren Corona-Impfstoff stützt

NEW YORK (dpa-AFX) - Weitere positive Nachrichten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben der Wall Street am Montag wieder Auftrieb gegeben. Für gute Stimmung sorgten auch erfreuliche Konjunkturdaten.

Der Dow Jones Industrial <US2605661048> konnte seine Anfangsgewinne zwar nicht ganz halten, behauptete zuletzt aber ein Plus von 0,87 Prozent auf 29 518,85 Punkte. Damit machte der US-Leitindex den Rückschlag vom Freitag wieder wett. Für den marktbreiten S&P 500 <US78378X1072> ging es um 0,34 Prozent auf 3569,70 Zähler hoch, wogegen der ebenfalls freundlich gestartete, technologielastige Nasdaq 100 <US6311011026> 0,16 Prozent auf 11 887,86 Punkte verlor.

Die Stimmung US-amerikanischer Unternehmen hellte sich im November trotz hoher Corona-Infektionszahlen deutlich auf, während Analysten mit einer Eintrübung gerechnet hatten. Dies belegte der vom Forschungsunternehmen Markit erhobene Einkaufsmanagerindex.

Der von Biontech <US09075V1026> und Pfizer <US7170811035> entwickelte Corona-Impfstoff könnte in den USA im Fall einer Notfallzulassung einem Regierungsvertreter zufolge bereits ab dem 11. Dezember verfügbar sein. Der Impfstoff könne nach einer Genehmigung der US-Arzneimittelbehörde FDA innerhalb von 24 Stunden an die Bundesstaaten geliefert werden, sagte ein für das Impfprogramm der US-Regierung zuständiger Vertreter im Gespräch mit CNN. Die Papiere von Biontech legten in New York um 1,8 Prozent zu, während die anfangs mit dem Markt freundlichen Pfizer-Titel 0,9 Prozent verloren.

Die in New York gelisteten Anteilsscheine von Curevac <NL0015436031> verteuerten sich um 5,7 Prozent, nachdem das Biotech-Unternehmen mit Wacker Chemie <DE000WCH8881> einen Vertrag zur Produktion eines Impfstoffkandidaten gegen Corona geschlossen hatte.

Mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca <GB0009895292> legte zudem ein weiteres Unternehmen Daten zu einem Corona-Impfstoff vor. Das Vakzin habe eine Wirksamkeit von im Mittel 70 Prozent, teilte das Unternehmen auf Basis von Zwischenergebnissen aus einer wichtigen Testphase mit. Anders als das Präparat von Biontech und Pfizer kann der Astrazeneca-Impfstoff bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad transportiert und aufbewahrt werden.

"Auch wenn die Effektivität insgesamt ein wenig geringer erscheint als mit mRNA-Impfstoffen, hat AZD1222 einen großen Vorteil: Er ist robust und einfach in der Handhabung, quasi die 'Arbeitsbiene' unter den potenziell verfügbaren Impfstoffen gegen Covid-19", erklärte der Münchner Infektiologe Clemens Wendtner. Analyst Stephen Innes vom Handelshaus Axi nannte die Nachrichten von Astrazeneca eine "große Sache". Damit würden die Industriestaaten voraussichtlich in die Lage versetzt, die meisten Risikogruppen noch bis zum Frühling 2021 gegen die Lungenkrankheit zu immunisieren.

Die Aktien von Regeneron <US75886F1075> stiegen um 0,3 Prozent. Der Antikörper-Cocktail des Unternehmens zur Behandlung von Covid-19 erhielt in den USA eine Notfallzulassung. Damit kann er zur Behandlung von Patienten ab zwölf Jahren eingesetzt werden, bei denen das Risiko besteht, dass sie schwere Covid-19-Symptome entwickeln. Patienten, die sich im Krankenhaus befinden oder Sauerstoff benötigen, dürfen das Medikament allerdings nicht bekommen.

Bei Merck & Co <US58933Y1055> stand ein Kursrückgang von knapp einem Prozent zu Buche, nachdem der Pharmakonzern angekündigt hatte, für 425 Millionen US-Dollar in bar OncoImmune übernehmen zu wollen. Das Unternehmen hat einen Wirkstoff für Corona-Patienten mit schweren Infektionen in der klinischen Prüfung und berichtete zuletzt über positive Daten.

Luftfahrtaktien profitierten sichtbar von den neuen Corona-Nachrichten: Während American Airlines <US02376R1023> um gut sechs Prozent anzogen, ging es für United Airlines <US9100471096> trotz Plänen für eine weitere Kapitalerhöhung um knapp zweieinhalb Prozent hoch.

Bei Sensient konnten sich die Anteilseigner über ein Kursplus von anderthalb Prozent freuen. Das US-Unternehmen verkauft zu einem nicht bekannten Preis seine Duftstoffsparte an den deutschen Branchenkollegen Symrise <DE000SYM9999>.