Aktien New York: Dow und S&P 500 leiden unter Kurseinbruch europäischer Banken
NEW YORK (dpa-AFX) -Nach der jüngsten Beruhigung in der US-Bankenkrise machen negative Nachrichten aus Europa den Anlegern erneut das Leben schwer. Das galt am Mittwoch auch an den US-Börsen, wo der Dow Jones Industrial US2605661048
zuletzt um 1,66 Prozent auf 31 622,05 Punkte sank. Damit büßte der New Yorker Leitindex nicht nur die Erholungsgewinne vom Vortag ein, sondern rutschte auch auf den tiefsten Stand seit Oktober.
Für den marktbreiten S&P 500 US78378X1072
ging es am Mittwoch um 1,52 Prozent auf 3859,64 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 US6311011026
hielt sich mit einem Kursrückgang um 0,52 Prozent auf 12 136,75 Zähler deutlich besser.
Auslöser der neuerlichen Turbulenzen waren Aussagen des Credit-Suisse- CH0012138530
Großaktionärs Saudi National Bank, wonach die Schweizer Großbank nicht auf weitere Hilfen von ihr bauen kann. Dies ließ die Aktien der Credit Suisse abstürzen und zog neben der Bankenbranche den gesamten europäischen Markt mit nach unten.
Marktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Landsdown sieht die kurze Beruhigung der Anleger durch die erhoffte Zinspause der US-Notenbank Fed auf ihrer März-Sitzung zugunsten einer Stärkung der Stabilität der Finanzmärkte wieder komplett verschwunden. Stattdessen konzentriere man sich auf die Europäische Zentralbank (EZB) und befürchte, dass diese die Zinserhöhungen unbeirrt fortsetze. "Auch wenn die Einschläge durch steigende Zinsen näher kommen und die Börsen beben, dürfte sich die EZB auf der Sitzung am Donnerstag wohl nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen, den Leitzins in der Eurozone um 0,50 Prozentpunkte zu erhöhen", schrieb Konstantin Oldenburger, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets.
Die Aktien der großen US-Banken hielten sich trotz klarer Verluste etwas besser als die europäische Konkurrenz. Während JPMorgan US46625H1005
und Goldman Sachs US38141G1040
mit Kursabschlägen von jeweils rund 5 Prozent zu den größten Verlierern im Dow zählten, gaben die im S&P 500 gelisteten Bank of America US0605051046
, Citigroup US1729674242
, Morgan Stanley US6174464486
und Wells Fargo US9497461015
um bis zu 6,5 Prozent nach.
Uneinheitlich entwickelten sich indes einige Regionalbanken, deren Papiere im Zuge der US-Bankenkrise schon in den vergangene Tagen besonders stark unter Druck gestanden, sich zuletzt aber wieder deutlich erholt hatten. First Republic Bank US33616C1009
büßten gut 20 Prozent ein und Pacwest Bancorp US6952631033
18 Prozent, wogegen es für Western Alliance Bancorp US9576381092
um rund 9 Prozent nach oben ging.
Die Aktien von Lennar US5260571048
hielten sich mit einem Minus von 0,4 Prozent vergleichsweise gut. Der Baukonzern legte überraschend starke Zahlen für das vergangene Geschäftsquartal vor.
Bei T-Mobile US US8725901040
konnten sich die Anteilseigner über einen Kursanstieg von 0,8 Prozent freuen. Die US-Tochter der Deutschen Telekom DE0005557508
kauft für insgesamt bis zu 1,35 Milliarden US-Dollar den Billiganbieter Mint Mobile. Damit will T-Mobile-Chef Mike Sievert etwas mehr auf den Tisch legen, als das "Manager Magazin" Ende Januar berichtet hatte. Der Zukauf sollte die Wachstumsstrategie von T-Mobile US unter anderem im Prepaid-Bereich steigern, sei gemessen an der Marktkapitalisierung der Telekom-Tochter aber relativ klein, schrieb Analyst Kutgun Maral von der kanadischen Bank RBC.