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Ablauf, Gästeliste und mehr: Alles zu Prinz Philips Beerdigung

Prinz Philip weilte über sieben Jahrzehnte an der Seite seiner Frau Elizabeth II. (Bild: StarMaxWorldwide/imagecollect.com)
Prinz Philip weilte über sieben Jahrzehnte an der Seite seiner Frau Elizabeth II. (Bild: StarMaxWorldwide/imagecollect.com)

Am kommenden Wochenende wird Prinz Philip, der am 9. April 2021 im Alter von 99 Jahren verstorben ist, zu Grabe getragen. Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Zeremonie bei Weitem nicht so üppig ausfallen können, wie sie es beim Prinzgemahl, der rund 73 Jahre mit Queen Elizabeth II. (94) verheiratet war, eigentlich hätte sein sollen. Und auch der royale Familienzusammenhalt litt zuletzt aufgrund des aufsehenerregenden TV-Interviews von Prinz Harry (36) und Herzogin Meghan (39). Wie sich all das auf die Beerdigung auswirkt und alle anderen Fakten zur Beisetzung gibt es hier gesammelt nachzulesen.

Der Ablauf

Derzeit befindet sich der Sarg von Prinz Philip noch aufgebahrt in einer Privatkapelle im Schloss Windsor. Am Samstag (17. April) um 15:20 Uhr mitteleuropäischer Zeit machen sich alle Trauergäste, die kein Teil der Prozession sind, auf den Weg zur St.-Georgs-Kapelle in Windsor. Um 15:40 Uhr (MESZ) wird der Sarg aus dem Schloss getragen und auf einem Wagen platziert, fünf Minuten später macht sich die Prozession dann auf zur nahegelegenen St.-Georgs-Kapelle. Um 15:53 (MESZ) erreicht die Prozession den Westeingang der Kirche, wo die Nationalhymne gespielt wird. Um 16 Uhr (MESZ) wird der Trauergottesdienst schließlich mit einer nationalen Schweigeminute eingeläutet.

Die Übertragung

Auch in Deutschland wird die Zeremonie live zu sehen sein. Aus Mainz und London überträgt das ZDF von 15:10 Uhr bis 17:08 Uhr das "ZDF spezial: Abschied von Prinz Philip - Die Trauerfeier für den Duke von Edinburgh". Um 14 Uhr startet auf RTL das "Exclusiv Spezial: Goodbye, Prinz Philip!", in Sat.1 heißt es ab 14.30 Uhr "Abschied von Prinz Philip - Sat.1 Spezial". Und auch n-tv überträgt die Trauerfeier von 15:25 bis 17:30 Uhr.

Die Prozession

Die Prozession besteht laut "BBC" aus fünf Teilen. Vorneweg marschieren die 1st Foot Guards, bekannt für ihre auffälligen schwarzen Bärenfellmützen. Dahinter befinden sich ranghohe Mitglieder des Militärs, dann folgt der Wagen, auf dem sich Prinz Philips Sarg befindet. Es handelt sich dabei um einen grünen Land Rover, an dessen Design der Prinzgemahl über Jahre hinweg selbst mitgewirkt hat. Hinter dem Gefährt schreiten die Mitglieder der Königsfamilie entlang, unter anderem Prinz William (38), Prinz Harry, Prinzessin Anne (70) sowie Prinz Charles (72). Ein interessantes Detail: Die Brüder William und Harry werden im Trauerzug offenbar nicht nebeneinander laufen, zwischen ihnen soll ihr Cousin Peter Phillips (43) gehen. Die Queen selbst befindet sich in einem Wagen ganz am Ende der Prozession.

Die Route

Vom einem der Eingänge von Schloss Windsor, der am Innenhof gelegen ist, geht es über die kürzeste Route über das Schlossgelände zur St.-Georgs-Kapelle. Die Queen wird nicht bis zum Westeingang der Kirche dabei sein, sie gelangt bereits zuvor über einen anderen Eingang in das Gebäude.

Der Sarg

Bei dem Sarg, in dem sich Prinz Philip zu diesem Zeitpunkt befindet, soll es sich Berichten zufolge um eine Anfertigung aus biologisch abbaubarerer Wolle handeln. Beerdigt wird er aber offenbar in einer Spezialanfertigung aus englischer Eiche, die bereits vor 30 Jahren entstanden sein soll. Für die Queen sei zur selben Zeit ein gleiches Modell hergestellt worden.

Die Corona-Vorschriften

Weil die Corona-Pandemie auch in Großbritannien noch immer nicht besiegt ist, fällt die Trauerfeier extrem verkleinert aus. Lediglich 30 Trauergäste sind erlaubt, ohne die Krise wäre bei einem Begräbnis dieser Größenordnung angeblich mit bis zu 800 Gästen zu rechnen gewesen. Und auch für die 30 Personen gelten strenge Regeln. Nur Paare dürfen direkt nebeneinandersitzen, grundsätzlich gilt es einen Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten und Mundschutz zu tragen. Unter diesen Auflagen könnte es also sein, dass die Queen allein sitzen muss, schreibt "The Telegraph".

Die Gäste

Neben der britischen Monarchin werden die gemeinsamen Kinder des Paares samt Partnern erwartet: Prinz Charles und Herzogin Camilla (73), Prinzessin Anne und Timothy Laurence (66), Prinz Andrew (61) sowie Prinz Edward (57) und Sophie von Wessex (56). Letztere werden begleitet von ihren Kindern Louise (17) und James (13). Prinz Andrews Töchter, Prinzessin Beatrice (32) mit Ehemann Edoardo Mapelli Mozzi (38) und Prinzessin Eugenie (31) mit Ehemann Jack Brooksbank (34), nehmen ebenfalls Abschied. Prinz William und Herzogin Kate (39) sowie Prinz Harry erscheinen ohne Kinder.

Peter Phillips und Zara Tindall (39) samt Ehemann Mike Tindall (42) gehören ebenfalls zu den Trauergästen. Sie sind die Kinder von Prinzessin Anne. Die Kinder der verstorbenen Prinzessin Margaret (1930-2002), David Armstrong-Jones (59) sowie Sarah Chatto (56) und Ehemann Daniel (63), kommen auch. Ebenso wie Queen-Cousin Prinz Richard (76), der Herzog von Kent (85), Prinzessin Alexandra (84) und Gräfin Mountbatten von Burma (67), die Kutschenfahrerin und enge Freundin des Herzogs.

Auch drei deutsche Adelige werden vor Ort um den Queen-Gatten trauern: Prinz Philipp von Hohenlohe-Langenburg (51), Enkel von Prinz Philips Schwester Margarita (1905-1981), Erbprinz Bernhard von Baden (50), Enkel von Schwester Theodora (1906-1969), sowie Prinz Donatus, Landgraf von Hessen (54), ein Cousin des Herzogs von Edinburgh.

Die Problemfälle

Gebannt wird das anwesende und zugeschaltete Publikum auf Prinz Harry achten. Für ihn ist es die erste Rückkehr in seine Heimat nach seinem Umzug in die USA im März 2020 und dem schlagzeilenträchtigen Interview mit Oprah Winfrey (67). Gemeinsam mit dem in Ungnade gefallenen Prinz Andrew, dessen Verstrickung im Sex-Skandal um Jeffrey Epstein noch immer nicht vollständig aufgeklärt wurde, könnte Harry die Queen zu einem ungewöhnlichen Machtwort bewogen haben, das die Kleidung auf der Beerdigung betrifft.

Der Dresscode

Eigentlich war vorgesehen, dass ein Großteil der Mitglieder des britischen Königshauses in ihrer Uniform erscheinen - Philip hatte sich eine militärische Beerdigung gewünscht. Prinz Andrew soll Berichten zufolge sogar darauf bestanden haben, obwohl er Ende 2019 von seinen öffentlichen Pflichten zurückgetreten war. Harry hingegen wurden Anfang dieses Jahres seine militärischen Würden abgenommen, weil sie aus Sicht des Palasts nicht mit seinem neuen Leben in den USA vereinbar waren.

Statt zwei Familienmitglieder optisch auszugrenzen, die sogar selbst im Militär gedient haben, sei es aber höchstes Ziel, zumindest nach außen hin Geschlossenheit auf der Beerdigung zu demonstrieren. Und so sei der Entschluss, bei der Zeremonie komplett auf Uniformen zu verzichten, der "Daily Mail" zufolge auch von der Queen höchstpersönlich abgesegnet worden. Stattdessen würde nun jeder auf herkömmliche schwarze Trauergarderobe zurückgreifen.

Die Abwesenden

Bei lediglich 30 erlaubten Trauergästen bleiben unzählige Personen mit Rang und Namen außen vor. Die schwangere Herzogin Meghan etwa soll aus gesundheitlichen Gründen nicht mit ihrem Mann nach England geflogen sein. Sarah Ferguson (61), die Ex-Frau von Prinz Andrew, weilt zwar in London, erhielt jedoch im Gegensatz zu ihren Töchtern Beatrice und Eugenie keine Einladung. Für sie und alle weiteren Abwesenden wird laut "Mirror" jedoch ein besonderer Livestream zur Verfügung gestellt. Allen, die unter normalen Umständen eingeladen gewesen wären, sollen die vertraulichen Zugangsdaten zu der Übertragung gegeben worden sein.

Das Danach

Seine finale Ruhestätte wird Prinz Philip noch nicht unmittelbar nach der Zeremonie am Samstag finden. Zunächst wird er in der royalen Gruft in der St.-Georgs-Kapelle beigesetzt. Doch erst, wenn die Queen stirbt, werden seine Überreste gemeinsam mit der seine Frau in der King-George-VI.-Memorial-Kapelle, einem kleinen Anbau der St.-Georgs-Kapelle, zur ewigen Ruhe gelegt. Dort befinden sich bereits die Überreste von König George VI. und Queen Elizabeth, die Eltern von Elizabeth II. Und auch ihre jüngere Schwester Prinzessin Margaret fand dort 2002 ihre letzte Ruhe.