6 Dinge, die man im Trailer zu ‚Ghost In The Shell’ nicht erfährt

Der erste Trailer für die Realfilm-Version von ‚Ghost In The Shell’ wurde bereits mehrere Millionen Mal angesehen.

Wir waren jedoch persönlich am Set in Wellington und beim Fan-Launch-Event in Tokio und verfügen deshalb über ein paar Infos, die der Trailer nicht verrät.

Wer den Film nicht kennt: Es geht um die Feldkommandantin The Major (gespielt von Scarlett Johansson), die ein Cyborg ist und mit ihrer Anti-Cyberterrorismus-Einheit Section 9 Cyberkriminelle und Hacker bekämpft. Der Film spielt in der Zukunft; Cyborgs sind allgegenwärtig und die Gehirne der Menschen sind direkt mit dem Internet verbunden.

1. Es handelt sich nicht um ein direktes Remake des Anime-Films von 1995

Der Trailer zeigt, dass viele Schlüsselszenen aus dem Anime-Film für die Realfilm-Version neu gestaltet wurden.

Hierzu gehört die Eröffnungsszene aus dem Anime-Film, in The Major in ihrem thermoptischen Anzug vom Dach springt, ein Fenster durchbricht und ein paar Typen umlegt. Ebenso dabei sind die Bombardierungsszene, der Kampf zwischen The Major und dem ‚Müllmann’ sowie die fantastische Bootsszene, in der The Major und Batou eine existenzielle Diskussion darüber führen, wie sie wissen, dass ihre Erinnerungen echt sind.

Neben vielen weiteren legendären Szenen gehört hierzu die Eröffnungsszene aus dem Anime-Film, in der The Major in ihrem thermoptischen Anzug vom Dach springt, ein Fenster durchbricht und ein paar Typen umlegt. Ebenso dabei sind die Bombardierungsszene, der Kampf zwischen The Major und dem ‚Müllmann’ sowie die fantastische Bootsszene, in der The Major und Batou eine existenzielle Diskussion darüber führen, wie sie wissen, dass ihre Erinnerungen echt sind.

Man könnte also meinen, dass es sich dabei um ein originalgetreues Remake des Anime-Films handelt. Glücklicherweise (finden wir) ist das nicht der Fall.

Der Produzent Ari Arad erzählte uns, dass bereits zu Beginn der Verhandlungen um die Filmrechte die Erfinder der Geschichte selbst vorschlugen, mehrere Erzählvarianten miteinander zu verbinden, statt sich nur auf eine einzige zu konzentrieren. So beschloss das Team, seine eigene Version von ‚Ghost In The Shell’ zu erschaffen.

„Ein Teil davon wird hoffentlich verträumt, gefühlsbetont und philosophisch sein, wie die Filme und das Manga. Gleichzeitig gibt es aber auch ein schnelles, westliches Erzählgerüst in Serie eins und zwei, die wir übernommen haben“, erklärte Arad.

In Bezug auf die Handlung gab uns Produzent Michael Costigan seine inoffizielle Zusammenfassung des Films:

„Es ist eine aktive Geschichte mitten in der Welt von Section 9 und The Major. Es ist auch eine Vorgeschichte und ein Erwachen für mehrere Figuren. Man wird von Anfang an in den Bann gezogen, spürt aber gleichzeitig, dass da ein Erwachen stattfindet. Im Rahmen einer sehr aktiven Erzählung werden Fragen gestellt wie ‚Was bin ich?’ und ‚Wer bin ich?’.“

2. Kuze ist eine Mischung aus verschiedenen Schurken

Über den Schurken in dieser Version von ‚Ghost In The Shell’ hatten wir nicht viel gehört. Im Gespräch mit Regisseur Rupert Sanders waren uns deshalb die Fragen nach Kuze (gespielt von Michael Pitt) ganz besonders wichtig.

„Wir haben sozusagen eine Mischung aus unterschiedlichen Facetten der verschiedenen Gegenspieler aus der gesamten Serie geschaffen. Kuze hat also von allen ein bisschen was ‚geerbt’“, so Sanders. „Er stammt nicht hundertprozentig aus ‚Stand Alone Complex’ (die zweite Staffel der Fernsehserie) und auch nicht hundertprozentig aus ‚The Puppet Master’, vereint aber definitiv Aspekte von beiden davon in sich.

Er trägt Nuancen von vielen von ihnen in sich. Er ist sehr wenig konkret und Michael (Pitt) hat ihm eine ganz eigene Dimension verliehen. Die Figur ist gewaltsam und tragisch, das kommt hier wunderbar zum Tragen.

Mehr kann ich euch wirklich nicht verraten.“

Laut Sanders ging Pitt wirklich voll und ganz in der Figur auf. Er lebte wirklich in einem Wohnwagen am Rande des Sets, damit er seinen Sandsack verdreschen und dabei rauchen konnte. Pitt versuchte zudem, wie Kuze zu denken, und umgab sich dafür mit Zeichnungen, die von den Gefühlen inspiriert wurden, die Kuze durchlebte. Er schrieb sogar seine eigene Version der terroristischen Manifeste von Kuze.

3. Die Verhörszene ist in dem Film von 2017 enthalten

Wir können bestätigen, dass die legendäre Verhörszene im Realfilm von 2017 enthalten ist. Im ersten Trailer kommt sie nicht vor, aber man hat uns einen Ausschnitt aus dem Film gezeigt, in dem die Szene vorkam. Leider durften wir selbst keine Aufnahmen davon machen und haben auch keine Kopie bekommen, aber der Ausschnitt wird wahrscheinlich irgendwann ganz offiziell veröffentlicht werden.

In dem Anime-Film von 1995 erlebt man bei der Verhörszene zum ersten Mal die wahre Kraft von ‚Ghost-Hacking’ (wenn Cyberkriminelle im Gehirn ihrer Opfer Erinnerungen löschen, verändern oder neue erfinden).

In dem Anime-Film von 1995 erlebt man bei der Verhörszene zum ersten Mal die wahre Kraft von ‚Ghost-Hacking’ (wenn Cyberkriminelle im Gehirn ihrer Opfer Erinnerungen löschen, verändern oder neue erfinden). Man sieht, wie ein Mann zusammenbricht, als man ihm beweist, dass er falsche Erinnerungen an eine Familie bekommen hat, die er nie hatte. Er wird unmittelbar nachdem er ein Verbrechen begangen hat, von der Polizei befragt und die Polizisten vermuten ganz zu recht, dass er lügt, weil seine Erinnerungen nicht mit den Informationen in ihren Akten übereinstimmen. Es wird anschließend enthüllt, dass er ghost-gehackt wurde und dies nicht rückgängig gemacht werden kann.

Die Szene aus dem Realfilm-Remake von 2017 zollt der Originalszene Tribut, schafft eine ähnliche Atmosphäre der Verwirrung (von der Polizei, The Major und dem Subjekt selbst) und verwandelt sich dann in eine wirklich herzzerreißende Entdeckung.

Wie erwartet wurden jedoch auch hier einige Änderungen vorgenommen.

Sobald erklärt wird, dass der Mann ghost-gehackt wurde, wird in Sanders’ Version zum Ende der Szene hin der Hauptgegenspieler aus dem Film ‚The Puppet Master’ vorgestellt. Der Gefangene erwacht zum Leben, ‚The Puppet Master’ gibt sich The Major zu erkennen und die beiden führen eine Diskussion. In dem Anime-Film treffen die beiden erst viel später aufeinander.

Es wurde auch dahingehend vom Original abgewichen, dass der Raum, in dem das Verhör stattfindet, verändert wurde. Statt an einem klassischen Verhörtisch zu sitzen (wie in dem Anime), steht der Straftäter in einer gläsernen Gefängniszelle und trägt einen gelben Häftlingsanzug. Er hat die Hände hinter dem Kopf gefesselt und wird von einem an seinem Hals befestigten Kabel an Ort und Stelle gehalten, mit dem er aber herumlaufen kann.

4. Die Bombardierungsszene ist super

Die legendäre Bombardierungsszene aus dem Anime-Film wurde für die Realfilm-Version neu gestaltet. Einen ersten Eindruck davon bekommt man bereits im Trailer, aber wir haben die komplette Szene gesehen.

Wer Ash Thorp und sein hochgelobtes ‚Project 2501’ (dort stellte er Teile der Bombardierungsszene mit echten Fotos nach) kennt, wird merken, dass er Einfluss auf die Blockbuster-Version hatte. Seine Realfilm-Version des legendären Abspanns aus dem Anime-Film gilt weithin als brillantes Beispiel dafür, wie man Animes in Realfilme verwandeln kann. Und das merkt man.

5. Die Figur von Yaleshi Kitano (Daisuke Aramaki) ist echt tough

In der anderen Szene, die wir gesehen haben, wurden Takeshi Kitano und seine Figur Daisuke Aramaki vorgestellt. Aramaki leitet die Section 9 der öffentlichen Sicherheitstruppen (das Team, in dem The Major, gespielt von Scarlett Johansson, arbeitet) und ist definitiv jemand, mit dem nicht gut Kirschen essen ist.

In dem Ausschnitt sitzt Aramaki in seinem Auto auf dem Parkplatz eines Bürogebäudes und es taucht ein Killerteam auf, das ihn umbringen will. Sie übersäen das Auto mit Kugeln, doch Aramaki gelingt es, ihnen auszuweichen.

Als die Killer keine Kugeln mehr übrig haben, steigt Aramaki aus und schießt mit seinem riesigen Revolver zurück. Die Killer fallen wie die Fliegen, einer nach dem anderen.

Einer der Bösewichte bleibt verletzt liegen. Aramaki geht zu ihm und sagt trocken ‚mit einem Hasen erlegt man keinen Fuchs’. Dann erschießt er auch ihn.

6. Man hat die Grenzen der Altersbeschränkungsrichtlinien ausgereizt

Regisseur Rupert Sanders sagte uns, dass der Film wahrscheinlich die Freigabekategorie PG13/12A erhalten wird, diese aber „wirklich bis an die Grenzen des Annehmbaren ausgereizt“ wurde.

„Das Schöne ist, dass das Blut von Androiden weiß ist, sodass man sich da ziemlich viel erlauben kann“, sagte er. „In dem Film kommt einfach viel Gewalt vor und das wollten wir beibehalten, genau wie die sexuellen Anspielungen und die provokante Art des Originals.“

‚Ghost In The Shell’-Produzent Michael Costigan bestätigte, dass das Team erwartet, dass der Film die Freigabekategorie PG13/12A erhält.

Costigan beharrte jedoch darauf, dass keine Einstufung die Qualität des Films beeinträchtigen würde. Er nannte dabei die Gewalt- und eindeutigen Szenen, mit denen ‚The Dark Knight’ trotz seiner Einstufung in die Kategorie 12A davon kam. Er sagte ferner, dass bei ‚Ghost In The Shell’ teils mit Fantasie gespielt wurde, um die strengen Vorschriften zu umgehen.

„Es ist definitiv ziemlich hart an der Grenze“, sagte er. „Wir fanden, es sei besser, den Film richtig zu machen, so, wie er sein sollte. Wir wollten ihn wirklich gut finden und wir wollten, dass ihn die Fans wirklich gut finden, also mussten wir aufs Ganze gehen.“

Ari Arad fügte hinzu: „Die Einstufung und die von uns getroffenen Entscheidungen greifen schon ineinander, beeinflussen sich aber nicht zwingend gegenseitig.“

‚Ghost In The Shell’ kommt im März 2017 ins Kino.