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2G bei Fans, Impfgegner auf dem Rasen: Das passt nicht!

2G bei Fans, Impfgegner auf dem Rasen: Das passt nicht!
2G bei Fans, Impfgegner auf dem Rasen: Das passt nicht!

Die Corona-Botschaft in vielen Bundesliga-Stadien klingt unmissverständlich: Rein kommt nur, wer geimpft oder genesen ist.

Die 2G-Regelung schließt auf den Rängen jene aus, die das Hygienekonzept mit der Momentaufnahme eines negativen Test-Ergebnisses hinreichend erfüllt sehen. Daraus entsteht weitreichendes Konfliktpotenzial, weil Impfgegner aus dem Schnelltest eine höhere Sicherheit vor Covid-19 ableiten als aus Moderna, Biontech oder Astra Zeneca. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Die Bundesliga-Klubs könnten ihnen ruckartig die Argumentationsgrundlage entziehen, wenn man zu 2G zusätzlich ein negatives Test-Ergebnis verlangte. Stabiler könnte das Sicherheitsgefühl an Spieltagen nicht sein. Macht aber keiner.

Stattdessen müssen wir sogar lesen: Nicht alle Profifußballer sind geimpft. Vereine fühlen sich nämlich nicht in der Lage, ihrem hochbezahlten Personal, den Millionären in kurzen Hosen, die notwendige Schutz-Impfung anzuweisen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Verstehe das, wer will. Vor Vertragsunterschrift wird jeder einzelne Bundesliga-Profi einem umfangreichen Medizin-Check unterworfen, jede Sehne und Blutader wird kontrolliert.

Ausdrücklich untersagen Verträge Skiferien, damit die Gesundheit, sprich: Knochen und Muskeln, keinen Risiken ausgesetzt sind. Niemand äußert sein Problem mit diesen Maßnahmen. Und diesen Profis kann man keinen Schutz gegen die Gefäßerkrankung Covid-19 auferlegen?

Warum ist die Bundesliga nicht vollständig geimpft?

Die Herren Fußballprofis waren und sind in der privilegierten Situation, dass sie ihrem Beruf fast durchgehend und ohne Kurzarbeitergeld in der Pandemie nachgehen konnten. Die meisten von ihnen verstehen das und tun alles Notwendige, um Familie, Freunde, Kollegen und berufliches Umfeld vor einer Ansteckung zu schützen. Die Impfquote in der Bundesliga liegt angeblich über Bundesschnitt. Aber warum nicht bei 100 Prozent?

Spieler sind für Vereine Vermögenswerte. Der Zirkus Maximus bezahlt den Männern, die in der Manege auftreten, eine abstruse Gage, damit sie ihre beste Leistung abrufen.

55.000 Arbeitsplätze hängen davon ab, dass der Unterhaltungsbetrieb reibungslos funktioniert. Es ist nicht zu viel verlangt, dass die größten Profiteure des Profifußballs, die Spieler, ihrer Verpflichtung gegenüber Verein und Gesellschaft nachkommen und sich impfen lassen. Stichwort: Vorbildfunktion.

Dazu müssten die Bundesliga-Klubs die indirekte Impfpflicht für Fußballprofis so begründen, wie sie‘s ja auch beim Medizin-Check machen: Ohne geht nicht.

Die Forderung mag in der aufgeheizten Stimmung zur Impffrage überhöht erscheinen. Aber Profis können nicht ständig Rechte beanspruchen und dann Pflichten kleinreden. 2G bei Stadionzuschauern und gleichzeitig Impfgegner auf dem Rasen: Das passt jedenfalls nicht zusammen.

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