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2.870 Tage! Bei Younes platzt der Knoten

2.870 Tage! Bei Younes platzt der Knoten

Es lief die 22. Minute, als Djibril Sow einen Geistesblitz hatte und Amin Younes mit einem tollen Steckpass in Richtung Strafraum von Bayer 04 Leverkusen schickte.

Der 27-Jährige ließ sich nicht mehr aufhalten, bewahrte die Nerven und überwand Lukas Hradecky eiskalt zum 1:1. Es war ein Ausrufezeichen von Younes, erstmals war er beim 2:1-Erfolg der Hessen an einem Treffer von Eintracht Frankfurt beteiligt. Der Knoten des Neuzugangs ist bei eisigen Temperaturen am zweiten Tag des neuen Jahres geplatzt. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Younes musste lange auf Bundesligator Nummer zwei warten

2.870 Tage - so lange beträgt die Spanne zwischen dem ersten Bundesligator am 24. Februar 2013 und seinem zweiten Tor. "Meinen ersten Treffer habe ich noch im Trikot von Gladbach gegen Borussia Dortmund erzielt. Seitdem habe ich aber auch nicht mehr so oft in der Bundesliga gespielt. Daher war es schwer zu treffen", sagte Younes nach Abpfiff.

Nach den Stationen beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, Ajax Amsterdam und SSC Neapel folgte erst im vergangenen Oktober nach sechs Jahren die Rückkehr in die Bundesliga. (Die Tabelle der Bundesliga)

Der gebürtige Düsseldorfer ruft nach längerer Eingewöhnungszeit inzwischen regelmäßig seine Qualitäten ab. Er hat die Rückstände nach seiner Corona-Erkrankung aufgeholt und stand zum dritten Mal in Folge in der Startelf.

"Amin hat eine schwierige Zeit hinter sich, wegen Corona fiel er fast drei Wochen aus. Inzwischen ist er körperlich in einer ganz anderen Verfassung. Er verkörpert dadurch ein ganz anderes Niveau", lobte Trainer Adi Hütter auf Nachfrage von SPORT1. Gegen Bayer war Younes nämlich nicht nur wegen seines Treffers ein belebendes Element. Der Spielmacher behauptete sich in den Zweikämpfen (53 Prozent gewonnen), in 76 Minuten lief er 10,32 Kilometer und demonstrierte damit auch seine Bewegungsfreude.

Tor und starker vorletzter Pass: Younes überzeugt gegen Bayer

Und: Er war mit einem brillanten Zuspiel noch einmal entscheidend für die Eintracht beteiligt. Sein Pass in die Tiefe erreicht Daichi Kamada, dessen Hereingabe über Edmond Tapsoba zum entscheidenden Treffer den Weg ins Leverkusener Tor fand (54.).

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"Ich gebe alles und versuche, wichtig für die Mannschaft zu sein", so Younes. Einen Makel gab es allerdings: In der 39. Minute jagte der Offensivmann den Ball freistehend aus kurzer Distanz in Rücklage weit über das Tor: "Da fehlt mir noch etwas der Rhythmus. Aber das soll keine Ausrede sein, den muss ich machen." Und: Manchmal spielt Younes auch in engen Situationen sehr riskant, der einfache Ball wäre dann möglicherweise die bessere Alternative.

Die positiven Aspekte überwiegen allerdings deutlich. Von Hütter gab es dennoch zu Recht überwiegend lobende Worte nach der starken Leistung: "Natürlich hätte Amin zwei Tore erzielen müssen. Er hat unserem Spiel aber auch so extrem gutgetan. Amin ist immer anspielbar, sehr giftig, er drückt unserem Spiel seine Note auf." Der Österreicher betonte: "Amin Younes war ein Schlüsselspieler für den Sieg." Und Younes ist zudem ein Erfolgsgarant der Eintracht.

Eintracht sammelt fleißig Punkte

Die Hessen haben den Turnaround nach einer langen Unentschieden-Serie vorerst geschafft, in den Partien gegen Gladbach, Augsburg und Leverkusen sammelte das Team sieben Zähler und darf nach 20 Punkten aus 14 Partien somit weiter von Europa träumen. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)

Younes stand dabei 224 Minuten auf dem Platz und wird wöchentlich stärker. Es ist inzwischen zu erkennen, weshalb ihn Bundestrainer Joachim Löw vor etwas mehr als drei Jahren noch mit zum Confed-Cup nahm. Hütter jedenfalls freut diese Entwicklung sehr.