15 Dinge, die Tim Burtons Filme auszeichnen

Wir alle kennen und lieben die Filme von Tim Burton. Der US-Regisseur ist einer der wenigen in Hollywood mit einer ausgeprägten künstlerischen Handschrift. Mit anderen Worten: Würden wir eine Sneak Preview besuchen und es würde der neue Film Tim Burtons gezeigt werden, viele von uns würden nach wenigen Szenen wissen, woran wir sind. Doch was sind die Stilmerkmale und die wiederkehrenden Motive, die Burtons Filme ausmachen? Im Folgenden ein kleiner Einblick ins Universum des Kinomagiers.

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Welt der Comics

Tim Burtons Werk ist ein Kaleidoskop unterschiedlicher Einflüsse aus der Popkultur des 20. Jahrhunderts. Besonders auffällig: der Hang des Regisseurs zu Comics. Beispiele: die Comicverfilmungen “Batman” und “Batmans Rückkehr”. Darin greift Burton einerseits die düsteren “Dark Knight”-Comics von Frank Miller auf, andererseits sind die Filme dem naiven und schrillen Camp-Charakter der “Batman”-Serie aus den 1960er Jahren verpflichtet.

(Bild: Warner Home Video Germany)

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Horror, Gothic, Schauerroman

Auffällig ist auch Burtons Vorliebe für das Morbide und Makabre. Die Wurzeln dafür liegen in den unterschiedlichsten Ausprägungen des Horrorgenres - angefangen vom Schauerroman des 19. Jahrhunderts über den deutschen expressionistischen Film der 1920er Jahre bis hin zum Gruselkino Hollywoods der 1930er Jahre. Als Beispiele lassen sich die düster-schaurigen Welten von “Sleepy Hollow”, “Dark Shadows”, “Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche” und “Frankenweenie” anführen.

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Stumm- und Trash-Filme

Neben dem Stummfilm haben es Burton vor allem die B- und Trash-Filme der 1950 und 1960er Jahre angetan, was man vor allem an “Ed Wood” merkt, der die Lebensgeschichte des wohl schlechtesten Regisseurs aller Zeiten erzählt. Auch Spuren des Blaxploitation-Films der 1970er Jahre finden sich, etwa in “Mars Attacks”, in dem die Königin des Genres, Pam Grier, einen Auftritt hat.

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Kindlicher Blick auf die Wirklichkeit

Burtons Werk zeichnet sich durch einen kindlich-naiven Blick auf die Wirklichkeit aus. Das hat er mit Steven Spielberg gemeinsam. Kinder spielen eine wichtige Rolle in den Filmen beider Regisseure, aus deren Augen sich die Welt bunt und fantastisch gestaltet. Beispiele: “Charlie und die Schokoladenfabrik”, “Frankenweenie”, “Alice im Wunderland”.

(Bild: Warner Home Video Germany)

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Zwischen den Welten

Burtons Filme sind oft zwischen zwei Welten angesiedelt, die sich wechselseitig durchdringen und bedingen. Sie kreisen um den Konflikt zwischen bornierter Gesellschaft und verträumten Außenseitern (“Edward mit den Scherenhänden”), pendeln zwischen Realität und Fantasiewelt (“Alice im Wunderland”), Leben und Tod (“Sleepy Hollow”, “Beetlejuice”) oder handeln von intergalaktischen Kriegen (“Mars Attacks”).

(Bild: Walt Disney)

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Bonbonfarbene Welt

Mit Tim Burton taucht man in ein Reich der Fantasie ein, das in den buntesten Farben erstrahlt. Zu den farbenfrohsten Filmen des Regisseurs gehören “Pee-wees irre Abenteuer”, “Edward mit den Scherenhänden”, “Charlie und die Schokoladenfabrik” und “Alice im Wunderland”.

(Bild: Warner Home Video Germany)

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Das Leben in Schwarz-Weiß

Burtons Filme können gerne auch Schwarz-Weiß ausfallen. Auch dieses formale Mittel nutzt der Regisseur als filmischen Querverweis. So ist “Ed Wood” eine Hommage an die Trash-Filme der 1950er Jahre im Allgemeinen und den Regisseur Edward Davies Wood im Besonderen. Das Horror-Märchen “Frankenweenie” ist dagegen eine Verbeugung vor Klassikern wie “Frankenstein” und “Frankensteins Braut”.

(Bild: Walt Disney)

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Verträumte Außenseiter

Burton sympathisiert mit skurrilen und verträumten Außenseitern, denen von der Gesellschaft übel mitgespielt wird (“Edward mit den Scherenhänden”, “Sweeney Todd”). Außenseiter schaffen es bei Burton, die Welt zu retten, wie man in “Mars Attacks” sehen kann. Und nur unschuldigen Außenseitern/Kindern ist der Zugang ins Reich des Fantastischen möglich (“Alice im Wunderland”).

(Bild: Twentieth Century Fox Home Entertainment)

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Die blonde Verführung

Und ewig lockt das Weib. Bei Tim Burton findet der naive Held vor allem an jungen, blonden Frauen Gefallen. Wie bei David Lynch steht dieser Frauentypus für Unschuld und Reinheit. Beispiele: Kim in “Edward mit den Scherenhänden”, Sandra Bloom in “Big Fish”, Katrina Van Tassel in “Sleepy Hollow”, Johanna in “Sweeney Todd”.

(Bild: Sony Pictures)

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Von Hexen und Monstern

Unter den vielen skurrilen Gestalten in Burtons Welt befinden sich auch Hexen und Monster, die für reichlich Chaos sorgen. Beispiele: Red Queen in “Alice im Wunderland”, die Hexe in “Big Fish”, der kopflose Reiter in “Sleepy Hollow”

(Bild: Sony Pictures)

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Verlust und Rache

Die Außenseiter in Burtons Filmen erleiden oft einen schmerzhaften Verlust, worauf hin sie sich an den Schuldigen rächen. Beispiele: “Edward mit den Scherenhänden” und “Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street”; die Verbitterung Pinguins in “Batmans Rückkehr”.

(Bild: Warner Home Video Germany)

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Schminke und Kostüme

In Burtons Reich der Fantasie finden sich extravagante Kostüme und expressives Make-up. Die Schauspieler verschwinden regelrecht unter Schichten aus Klamotten und Schminke. Durchgehend kommen in den Filmen leichenblasse Figuren vor, die sich zwischen der Welt der Lebenden und der Toten bewegen (“Dark Shadows”, “Beetlejuice”).

(Bild: Warner Home Video Germany)

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Der Tod steht ihnen gut

Auch der Tod ist ein wiederkehrendes Motiv in Burtons Filmen. Die Menschen können ohne Fremdeinwirken sterben, wobei sie nicht selten in ein Zwischenreich zwischen Leben und Tod geraten (“Beetlejuice”, “Sleepy Hollow”), oder sie sind Opfer todbringender Rache-Furien (“Sweeney Todd”) oder machthungriger Despoten (“Batman”).

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Prometheus- und Frankenstein-Motiv

Gerne greift Burton auch auf das Prometheus- und Frankenstein-Motiv zurück. In “Frankenweenie” erweckt ein Junge seinen verstorbenen Hund zum Leben. Edward mit den Scherenhänden ist ein künstliches Wesen, das nicht ganz fertiggestellt wurde. In “Batmans Rückkehr” kehrt Selina Kyle nach einem Sturz aus dem Hochhaus durch das Einwirken magischer Kräfte als Cat Woman zurück.

(Bild: Walt Disney)

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Ein bewährtes Team

Burton arbeitet immer wieder mit bevorzugten Schauspielern und Crewmitgliedern zusammen. Zu seinen Lieblingsschauspielerin gehört zweifellos Johnny Depp, mit dem er insgesamt acht Filme gedreht hat. Seine Ex-Partnerin Helena Bonham Carter stand sechs Mal vor seiner Kamera. Auch Michael Keaton und Christopher Lee gehören zu den gern gesehenen Darstellern des Regisseurs. Hinter der Kamera setzt Burton vor allem auf das Talent seines Stammkomponisten Danny Elfman.

(Bild: Warner Home Video Germany)