Ölpreise erholen sich etwas - Deutliche Verluste auf Wochensicht
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) -Die Ölpreise sind zum Ende einer Handelswoche mit deutlichen Verlusten wieder etwas gestiegen. Am Freitag wurde ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni bei 78,96 US-Dollar gehandelt. Das waren 59 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 25 Cent auf 75,01 Dollar.
Bereits am Vortag konnten sich die Notierungen am Ölmarkt stabilisieren, nachdem sie in der ersten Wochenhälfte deutlich gefallen waren. Seit Montag hat sich der Preis für Rohöl aus der Nordsee um etwa drei Dollar je Barrel verbilligt. "Die Ölpreise standen in dieser Woche aufgrund von Rezessionssorgen unter Druck", erklärte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank das Handelsgeschehen.
Im Verlauf des April gerieten die Ölpreise immer wieder unter Druck, weil Konjunkturrisiken vor allem für die USA stärker in den Vordergrund rückten. Es wird befürchtet, dass die kräftigen Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed die weltgrößte Volkswirtschaft in eine Rezession stoßen könnten.
Mittlerweile haben die Ölpreise alle Gewinne seit der Ankündigung einer Förderkürzung durch Staaten der Ölallianz Opec+ wieder abgegeben. Nach Einschätzung von Fritsch sorgt auch ein robustes Ölangebot für Druck auf die Preise. "Russland liefert trotz der westlichen Sanktionen weiterhin große Mengen Rohöl und Diesel an den Weltmarkt", sagte Fritsch. Das russische Rohöl werde schwerpunktmäßig nach Indien und China geliefert.