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Özdemir: "Ich will ja Bayern nicht schaden, aber..."

Özdemir: "Ich will ja Bayern nicht schaden, aber..."

Der Politiker Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) ist der Meinung, dass im Profifußball derzeit so einiges im Argen liegt.

Weil er mit dieser nicht alleine ist, hat die DFL die Taskforce "Zukunft Profifußball" ins Leben gerufen. Das ambitionierte Ziel: den Fußball retten. "Die Aufgabe der Task Force ist eigentlich unerfüllbar", gibt Özdemir im CHECK24 Doppelpass zu. Trotzdem glaubt der 54-Jährige, dass die Taskforce ein wichtiger Schritt sein kann.

"Ich finde, dass der Sport erst einmal primär kein Wirtschaftsunternehmen ist. Er ist etwas für die Fans, die ins Stadion gehen, sich darauf freuen und ihren Klubs die Daumen drücken. Als ich Jugendlich war – und meine Liebe zum VfB Stuttgart begann - war am Anfang der Saison nicht klar, wer am Ende Meister werden wird. Mittlerweile ist das so, es ist klar, dass es die Bayern werden und das macht die Bundesliga nicht mehr spannend, nicht mehr attraktiv und das schadet letztlich auch den Bayern. Die 35-köpfige Kommission wird dieses Problem nicht lösen können, aber Dinge sind dazu da, dass man sie auch verändern kann. Dass diese Kommission einberufen wurde, das ist ein gutes Zeichen."

Özdemir: "Ich will ja nicht den Bayern schaden"

Der Fokus der Taskforce liegt auf den Spielergehältern und der Verteilung der TV-Gelder. "Es gibt zwei Schulen", erklärt Özdemir: "Die einen sagen, dass deutsche Mannschaften im europäischen Wettbewerb vorne mit dabei sein müssen. Das ist ja so, der Champions-League-Sieger kommt aus Deutschland. Die anderen sagen: Die Bundesliga muss spannend werden. Vielleicht gibt es aber auch einen Zwischenweg. Ich will ja nicht den Bayern schaden, ich bin auch kein Bayernhasser. Ich denke aber, dass auch die Bayern Interesse haben müssen, dass die Spiele jede Woche spannend sind und keine Routineaufgabe sind."

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Um eine bessere Chancengleichheit zu garantieren, bringt Özdemir im CHECK24 Doppelpass beispielsweise Sockelbeträge bei der Verteilung der TV-Gelder ins Spiel. Die Taskforce wird aber auch in anderen Bereichen viel Arbeit haben. Der deutsche Politiker ist sich allerdings sicher, dass viele Menschen auf Veränderungen im Profifußball hoffen.

"Es fängt jetzt an und diese Diskussionen werden auch in anderen Ländern geführt. Die Leute bekommen mit, dass das System krank ist. Das wird noch lange gehen und es wird auch Rückschläge geben, aber es sind gerade viele unterwegs, die sagen, dass es so nicht weitergehen kann. Ich will mich nicht damit abfinden, dass es so ist, wie es ist. Dazu bin ich nicht Fußballfan geworden."