SMS-Schreiben beim Autofahren: Bewegender Film von Werner Herzog

Nur mal schnell eine SMS schreiben – beim Autofahren kann das tödliche Folgen haben. Wenige Sekunden der Unaufmerksamkeit reichen, um einen schweren Unfall zu verursachen. Der deutsche Star-Regisseur Werner Herzog ("Fitzcarraldo", „Bad Lieutenant“) hat nun einen Dokumentarfilm über das Thema gedreht. Das Ergebnis ist beklemmend.

Mehr als 100.000 Unfälle mit teilweise schweren Folgen gibt es jährlich alleine in den USA, weil einer der Fahrer eine SMS oder Kurznachricht in einem Onlinechat getippt hatte, anstatt sich voll auf den Verkehr zu konzentrieren. In dem 35-minütigen Kurzfilm „From One Second to The Next“ erzählt Herzog von vier Autounfällen, die ohne das SMS-Schreiben hinterm Steuer nicht passiert wären. Bei einem kommt eine ganze Amish-Familie ums Leben. Herzog fängt die Gesichter ein, holt die Opfer, sofern sie überlebt haben, und auch die Täter nah heran. Er bittet sie, den Unfall zu beschreiben, wie es dazu kommen konnte und welche Folgen er für das Leben hatte. So will er die grausamen Auswirkungen der kurzen Unachtsamkeit verdeutlichen. „In einer Sekunde werden Leben ausgelöscht oder ändern sich für immer“, sagte Herzog gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Zu dem Dokumentarfilm kam es, als das amerikanische Telekommunikations-Unternehmen AT&T bei der deutschen Filmlegende anfragte. „Was AT&T mir vorgeschlagen hat, hat mich sofort berührt“, so Herzog. „Ich mache das nicht, Nachrichten schreiben und Autofahren – ich schreibe überhaupt keine Nachrichten. Aber ich sehe, dass in der Gesellschaft etwas vor sich geht, das mit voller Wucht auf uns zukommt.“ Erst drehte er einige kurze Videos, die er dann zu dem 35-minütigen Film zusammenschnitt.

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Das fertige Werk soll laut Herzog nun in den USA an mehr als 40.000 Schulen, bei Sicherheitsorganisationen, Verbänden und staatlichen Stellen gezeigt werden.