Scheinheilige Doppelmoral – „Twilight” in scharfer Kritik von James Franco
Schauspieler, Regisseur, Moderator, Drehbuchautor und nun auch noch Kritiker — James Franco ist ein wahres Multitalent. Für das Literatur-Magazin „The Paris Review" schreibt der prominente Yale-Absolvent Kritiken zu aktuellen Kinofilmen. Dass er dabei kein Blatt vor den Mund nimmt und einige Produktionen nicht gut davon kommen, zeigt seine aktuelle Bewertung von „Breaking Dawn — Bis(s) zum Ende der Nacht — Teil 1".
Der Film verfolge eine scheinheilige Doppelmoral: „Twilight" appelliere für keinen Sex vor der Ehe, stelle dabei aber den Sexappeal der jungen Erwachsenen in den Vordergrund, so die Kritik James Francos. „Die Hauptdarsteller heiraten schließlich, nachdem sie bis zum weisen hohen Alter von 18 Jahren gewartet haben und nachdem Buch und Film sie pflichtbewusst verheiratet zeigen, dürfen sie sich gegenseitig das Hirn rausbumsen. Für einen Film, der behauptet, sexuelle Verantwortung zu zeigen, sind die ‚Twilight'-Streifen furchtbar abhängig von Teenager-Sex, um Zuschauer anzuziehen", schreibt der Hollywood-Star über die berühmte Vampir-Saga.
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Bei dieser Aussage bezieht sich der 33-Jährige vor allem auf die Figur des Jacob Black, gespielt von Taylor Lautner. James Franco stört sich daran, dass der Jugendliche die meiste Zeit des Films mit freiem Oberkörper zu sehen ist. Und jeder, der auch nur einen Teil der „Twilight"-Reihe im Kino gesehen hat, kennt die Reaktionen der weiblichen Zuschauer auf diesen Anblick. „Taylor Lautners Teenage-Sixpack ist nur ein kleines bisschen besser als die kleinen Stars, die an der Misswahl am Ende von „Little Miss Sunshine" teilnehmen, schreibt der „127 Stunden"-Star. „Hat der Typ eigentlich kein T-Shirt", das fragt sich sogar Edward im Film selbst.
Fans von Edward, Bella und Co. unterstellen James Franco puren Neid auf den Erfolg der Schauspieler, denn normalerweise äußern sich Stars über Filme nur kurz und knapp - auch wenn der Film nicht ihrem Geschmack entspricht. Doch vielleicht musste James Franco auch einfach aussprechen, was viele denken. Nicht viele Kollegen bringen diesen Mut auf, sich gegen eine riesige Fangemeinde zu stellen.
Yahoo! Kino Special - "Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht - Teil 1"