Michael Douglas und Matt Damon als schwules Pärchen
Unglaublich, aber wahr: Die beiden aufgetakelten Herren, die Sie auf diesem Magazincover sehen, sind keine Geringeren als Michael Douglas und Matt Damon! Für den Film „Behind the Candelabra“ haben die beiden zahllose Stunden in der Maske verbracht, sich schminken und in Glitzeranzüge stecken lassen. Das Ergebnis ist beeindruckend – und erinnert ein wenig an Siegfried und Roy.
Der jüngste Streich von US-Regisseur Steven Soderbergh erzählt die Geschichte von Wladziu Valentino Liberace, einem Pianisten und Entertainer der Fünfzigerjahre. Bis zu seinem tragischen AIDS-Tod sah er sich gezwungen, zugunsten einer Karriere in Amerika seine Homosexualität zu verheimlichen. Schauspieler Michael Douglas spielt die schillernde Persönlichkeit – und hat sogar einen privaten Bezug zu Liberance: Douglas' Vater Kirk hatte eine Weile in der Nachbarschaft des Showstars in Palm Springs gelebt. Im Interview mit der amerikanischen Zeitschrift „Entertainment Weekly“ erzählt Douglas über Liberance: „Ich erinnere mich, ihn einmal getroffen zu haben, in seinem Kabrio mit offenem Verdeck – sein Haar bewegte sich nicht.“
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Nach seiner überstanden Krebserkrankung ist der Bio-Pic das zweite Engagement für den 68-jährigen Douglas. Eine belebende Erfahrung für den Schauspieler: „Es hat mir eine ganz neue Wertschätzung für das gegeben, was ich tu.“ Die Idee für den Film war schon vor vielen Jahren entstanden, im Rahmen der Dreharbeiten zu „Traffic – Macht des Kartells“, für die Soderbergh Douglas engagierte. So lange es gedauert hatte, sie zu verwirklichen, so schwierig war es, eine Produktionsfirma für das Projekt zu finden. „Behind the Candelabra“ erzählt von schwuler Liebe – immer noch keine marktkonforme Kost für das amerikanische Kinopublikum. Schließlich hat der progressive Kabelkanal HBO die Verfilmung der Biografie gestemmt. Liberance jüngerer Geliebter Scott Thorson wird überigens von Matt Damon gespielt. Außerdem arbeitet Damon gerade mit Regisseur Neill Blomkamp an einem Science-Fiction-Film, „Elysium“, in dem er neben Jodie Foster zu sehen sein wird.
Mit „Behind the Candelabra“ schließt Soderbergh nahtlos an seinen Stripper-Filmerfolg mit „Magic Mike“ (2012) an. Statt Channing Tatum an der Pole Dance Stange gibt es diesmal Männer in ebenso schrillen wie knappen Kostümen – und wieder jede Menge Sexszenen. Die Chemie zwischen Douglas und Damon soll aber nach den Berichten in „Entertainment Weekly“ auch in dieser Hinsicht mehr als entspannt gewesenen sein. Nicht die erotischen Aufnahmen seien ihm peinlich, so Damon im Interview, aber die winzige Badehöschen, in denen er durchs Bild hüpfen musste. Er habe zwar keine Geheimnisse vor seiner Ehefrau, so der 42-Jährige, „aber ich wünschte wirklich, sie hätte das nicht gesehen. Das war zu viel.”